Dürre in Deutschland: Karte der betroffenen Gebiete

Trockenheit in Deutschland: Karte mit betroffenen Gebieten

Diese Dürrekarte zeigt dir die von Trockenheit betroffenen Gebieten in Deutschland. In fast jedem neuen Jahr werden neue Dürre-Rekorde aufgestellt. Bestimmte Regionen des Landes sind besonders stark von diesem Phänomen betroffen. Welche Folgen hat die Trockenheit und was lässt sich dagegen tun?

Mithilfe von speziell erstellten Karten kann man die Ausmaße der Trockenheit besser erfassen und analysieren. Diese Karten basieren auf den Forschungsergebnissen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und liefern wertvolle Informationen über die Gebiete, die in den letzten Jahren unter extremer Trockenheit gelitten haben.

Welche Gebiete in Deutschland sind besonders von Dürre betroffen?

Mit Blick auf die Entwicklung des letzten Jahres zeigt sich beim Vergleich der letzten zwölf Monate ein klares Nord-Süd-Gefälle. Der Norden von Deutschland ist viel häufiger von Trockenheit betroffen als der Süden. Speziell Brandenburg, Mecklenburg und Niedersachsen gehören zu den trockensten Regionen Deutschlands – hier ist eine jährliche Dürre sehr wahrscheinlich.

Karten mit von Dürre betroffenen Gebieten in Norddeutschland
Karte mit von Dürre betroffenen Gebieten in Norddeutschland (Quelle: Transitionsblog.de / Daten vom UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung)

Dürrekarte von Süddeutschland

Der Süden von Deutschland ist weitaus weniger stark von Trockenheit betroffen. Hier sind es vor allem die Gebiete entlang des Rheins und das westliche Bayern. Besonders im Juli, August und September mangelte es im letzten Jahr an Niederschlägen.

Dürrekarten von Süddeutschland
Karten mit von Dürre betroffenen Gebieten in Süddeutschland (Quelle: Transitionsblog.de / Daten vom UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung)

Was zeigt die Dürrekarte?

Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurden die Dürre-Karten vom UFZ in dieser Karte zusammengefasst. Die hier dargestellten Werte beziehen sich auf den Oberboden bis in 25cm Tiefe. Die meisten Pflanzen finden in dieser Schicht ihr Wasser und sind in dieser Bodenschicht besonders von Trockenheit betroffen. Lediglich Baumarten mit tiefreichenden Wurzeln können sich auch mehreren Metern Tiefe mit Wasser versorgen.

Wie wird die Dürrekarte von Deutschland erstellt?

Für die täglich aktualisierten Dürrekarte vom UFZ  sorgt ein Computerprogramm. Es simuliert den Wasserkreislauf im Boden – dafür wird ganz Deutschland in feines Raster unterteilt und für jedes Raster ein Maß für den Baumbestand, Durchlässigkeit des Bodens für Wasser, Speichervermögen, Wasserverdunstung, ober- und unterirdischen Abflüsse und viele weitere Faktoren bestimmt. Dieses Computermodell wird mit dem aktuellen Wetterberichten gespeist und kann somit den Grad der Dürre in einer Region berechnen.

Die Folgen der Dürre in Deutschland

Die langanhaltende Trockenheit hat erhebliche Auswirkungen auf Ökosysteme und Wasserressourcen in Deutschland. Laut den Wetterdaten haben sich die Niederschlagsmengen in den letzten Jahren deutlich verändert, wodurch bestimmte Gebiete vermehrt unter Wassermangel leiden. Insbesondere der Nordosten Deutschlands, einschließlich Brandenburg und Teile von Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie der Südosten, vor allem Bayern, waren stark von Trockenheit betroffen.

Mehr Trockenheit bedeutet nicht weniger Niederschlag – Flutgefahr

Auf der anderen Seite fällt aber auch bei Unwetterereignissen deutlich mehr Niederschlag in kurzer Zeit, als der Boden speichern kann. Dadurch kommt es dann zu Flutkatastrophen wie im Ahrtal. Der Boden kann das Wasser nicht speichern, es läuft in kleine Bäche und aus diesen werden dann reißende Ströme, die alles in deren Weg fortschwemmen.

Waldbrände und Ausbreitung von Schädlingen

Die Auswertung der Karten des UFZ zeigt, dass in diesen Regionen die Bodenfeuchtigkeit abgenommen hat, was zu einem erhöhten Risiko von Waldbränden führt. Fast jedes Jahr gibt es mittlerweile Waldbrände in Brandenburg oder im oberrheinischen Tiefland. Erschwerend kommt auch noch die Ausbreitung von Schädlingen in den deutschen Wäldern hinzu. Durch den Befall mit Borkenkäfern sind bereits heute ein Großteil der Wälder im Harz abgestorben oder stark geschädigt. Ein abgestorbener Wald - trockene Sommer und milde Winter sind ideal für die Verbreitung von Borkenköfertn

Ein abgestorbener Wald – trockene Sommer und milde Winter sind ideal für die Verbreitung von BorkenkäfertnDer Borkenkäfer hat mit von Dürren geschwächten Bäumen ein leichtes Spiel. Seine Ausbreitung wird durch eng gepflanzte Monokulturen deutlich erleichtert und so sterben ganze Wälder in wenigen Jahren ab. Die toten und trockenen Bäume sind wiederum ein perfekter Nährboden für Waldbrände.

Ernteausfälle durch trockene Böden

Durch den Wassermangel leiden auch die Landwirtschaft. Fehlendes Wasser behindert die Nährstoffversorgung der Pflanzen. Sie wachsen dadurch langsamer oder vertrocknen bei länger andauernder Trockenheit. Dies stellt eine Bedrohung für Ernteerträge dar. Alternativ können die Folgen der Dürre durch eine Bewässerung von Nutzpflanzen kompensiert werden. Dies führt allerdings zu steigenden Kosten bei der Landwirtschaft und damit zu steigenden Preisen bei Lebensmitteln.

Ein Traktor bearbeitet während einer Dürre ein Feld
Ein Traktor bearbeitet während einer Dürre ein Feld und wirbelt dabei die vertrocknete Humusschicht in die Luft

Das Bild von Staubwolken über den Feldern kann man inzwischen jeden Sommer erblicken. Es zeigt eindrucksvoll wie wenig Wasser in der oberen Bodenschicht noch gespeichert ist.

Sinkende Grundwasserspiegel

Bei ausgedehnten Hitzeperioden kommt noch ein weiteres Problem hinzu: durch fehlende Niederschläge sinkt der Grundwasserspiegel. Dadurch fallen auch die Wasserpegel von Seen und Flüssen. Das hat langfristig negative Auswirkungen auf die Trinkwasserreserven, weshalb in den Sommermonaten von vielen Gemeinden zum Wassersparen aufgerufen wird.

Durch die niedrigen Wasserpegel können teilweise Wasserstraßen nicht mehr mit Schiffen befahren werden oder nur noch von Schiffen mit weniger Ladung. Die Flüsse müssen auch vor der Überhitzung durch die Einleitung von heißem Kühlwasser von Kraftwerken geschützt werden. So wird beispielsweise in heißen Sommern die Leistung der französischen Atomkraftwerke gedrosselt, um ein Fischsterben in den Flüssen zu verhindern.

Maßnahmen zur Bekämpfung der Trockenheit

Um die Herausforderungen der Trockenheit zu bewältigen, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Die Analyse der Karten ermöglicht es den Verantwortlichen, gezielt auf die betroffenen Gebiete einzugehen. Eine verbesserte Wasserverfügbarkeit und der Schutz der natürlichen Wasserreserven sind von großer Bedeutung.

Förderung der Bio-Landwirtschaft

Zum Schutz der Böden vor Austrocknung und Erosion sind eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung und die Förderung von bodenschonenden Anbautechniken von entscheidender Bedeutung. Bio-Anbau und eine Abkehr von großen Monokulturen haben oberste Priorität. Kompost als organischer Dünger hilft beim Aufbau einer wasserspeichernden Humusschicht.

Die beste Förderung der Bio-Landwirtschaft ist die Mitgliedschaft in einer der vielen SOLAWI’s in Deutschland. Alternativ ist das Bio-Angebot vom Supermarkt auch immer die erste Wahl.

Vegane Ernährung schützt Waldflächen

Für die Produktion von Molkereiprodukten (z.B. Butter und Käse verursachen viele Treibhausgase) und Fleisch- und Wurstwaren müssen Futtermittel für Rinder und Schweine angebaut werden. Statt mit diesem Getreide Tiere zu mästen kann dies auch direkt gegessen werden. Dadurch wird die Agrarfläche effizienter genutzt und ein Teil der Ackerflächen kann für zusätzliche Wälder genutzt werden. Damit leistet eine vegane Ernährung einen großen Beitrag zum Umweltschutz.

Umwandlung der Wälder zu widerstandsfähigen Mischwäldern

Auch Monokulturen in Wäldern (zum Beispiel reine Fichten- oder Kiefernwälder) haben sich als äußerst anfällig für Trockenheit gezeigt. Dies Wälder sollten zugunsten von Mischwäldern umgewandelt werden.

Des Weiteren sind Investitionen in die Forschung und Entwicklung von trockenheitstoleranten Pflanzensorten und landwirtschaftlichen Praktiken erforderlich.

Zusammenfassung

Die zunehmende Dürre in Deutschland hat in den letzten Jahren bestimmte Regionen stark beeinflusst. Die Dürrekarten zeigt, dass besonders der Nordosten von Deutschland ist von Trockenheit betroffen ist. Die Erstellung von Karten, basierend auf den Forschungsergebnissen des UFZ, ermöglicht eine detaillierte Analyse der betroffenen Gebiete. Die von Dürre betroffenen Gebiete in Deutschland führen zu Wassermangel, Ernteausfällen und einem erhöhten Risiko von Waldbränden.

Dürrekarten ermöglichen gezielte Vorsorge

Um den Herausforderungen der Trockenheit entgegenzuwirken, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Die Erkenntnisse aus den Karten des UFZ können als Leitfaden dienen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen und Ressourcen effizient einzusetzen. Eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung, der Schutz der natürlichen Wasserreserven und die Förderung von trockenheitstoleranten Pflanzensorten sind nur einige Beispiele für Maßnahmen, die ergriffen werden können.

Schutz vor zukünftigen Dürren

Darüber hinaus ist es  auch für uns Konsumenten und Konsumentinnen wichtig, eine Anpassung an die zunehmende Trockenheit in Deutschland zu unterstützen. Durch eine nachhaltige Lebensweise, wie zum Beispiel dem Kauf von Bio-Lebensmitteln oder Urlaub in der Region – statt Flugreisen, können wir alle einen Beitrag zur Bekämpfung von zukünftigen Dürren leisten.

Genauso verhält es sich mit Papier- und Holzprodukten. Diese sollten aus heimischen Wäldern mit FSC-Zertifizierung stammen. An diesem Zertifikat kann man eine nachhaltige Forstwirtschaft erkennen. Bei Papier sollte auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel geachtet werden. Entgegen seines schlechten Rufs erfüllt heutiges Recyclingpapier von der Farbe und Beschaffenheit her dieselben Anforderungen wie neues Papier. Der Schutz der heimischen Wälder verbessert das Speichervermögen des Bodens enorm – wo viele Bäume stehen wird auch viel Niederschlag gespeichert!


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