Falt-Hobo Campingkocher – Erfahrungsbereicht mit einem Holzkocher

Campingkocher für Ultralight-Trekking? Immer dabei: der Falthobo für die Jackentasche. Der Holzkocher für alle Fälle.

Lixada Holzkocher als Falt-Hobokocher

Hobo-Kocher haben schon immer eine Faszination für mich gehabt: wenig Gewicht, günstig in der Anschaffung und das Brennmaterial lässt sich fasst überall in der Natur finden. Früher hatte ich mir aus Dosen selbst Hobo-Kocher und Holzvergaserkocher gebaut. Diese hatten aber ein großes Packmaß, weil sich eine Konservendosen nur schlecht auseinanderbauen lässt. Hier jetzt die ersten Erfahrungen mit dem Lixada-Holzofen*.

Lixada Hobokocher im Praxistest
Lixada Hobokocher im Praxistest

Die Falt-Hobokocher lösen genau dieses Problem. Fünf vorbereitete Metallbleche finden in einem Umschlag von 16cm x 17cm statt. Der Umschlag ist nur 10 mm cm dick, passt also in die Innentasche von der Jacke. Fertig aufgebaut hat der Kocher eine Größe von 13 cm mal 13 cm mal 16 cm (B/L/H) – kleinere Hobokocher würde ich nicht kaufen!

Hobo auseiandergefaltet - beeindruckendes Packmaß
Hobo auseiandergefaltet – beeindruckendes Packmaß

Ich habe die Edelstahl-Version mit einem Gewicht ca. 380g gekauft. Es gibt aber auch eine leichtere Titanium-Version, die ich mittlerweile für deutlich sinnvoller halte. Das Gewicht ist bei längeren Touren schon zu merken.

Lixada Hobo aus Titan

Die Version des Holzkochers aus Titan spart noch einmal 100g an Gewicht, das ist also eine ganze Tafel Schokolade! Da machen ein paar Euro mehr schon einen großen Unterschied. Der Titan-Hobo von Lixada* wiegt nur 290g – für Ultralight-Trekking der Holzkocher meiner Wahl!

Lixada ultralight Hobokocher aus Titan
Lixada ultralight Hobokocher aus Titan

Als Vorteil bietet die Titan-Version mit einer Größe von 15,3cm x 15,33cm x 180cm eine höhere Brennkamer als die Version aus Edelstahl. Das sorgt für einen besseren Kamineffekt.

Hobo als Gestell für einen Spirituskocher

Dennoch ist dieser Falthobo gegenüber einem Spirituskocher aus Getränkedosen kein Leichtgewicht, aber dafür braucht er kein zusätzliches Brennmaterial. Beide Campingkocher eignen sich auch prima in der Kombination: ein Spirituskocher wird in die Brennkammer gestellt und hat die optimale Höhe zum Topf, einen sicheren Stand und ist vor Wind geschützt.

Damit ist der Hobokocher Vielzweck-Kocher, der immer im Rucksack bleiben kann, weil er keinen Platz benötigt und quasi auch keine Pflege – er muss nur vom Ruß befreit werden. Dieser lässt sich nach dem Kochen im Wald auch mit altem Laub wegwischen. Für den Transport gibt es einen Textil-Beutel. Damit bleibt die andere Ausrüstung sauber.

Erfahrungsbericht – wie praktisch ist der Falthobo?

Der Aufbau bedarf keiner Erklärung, so einfach ist er. In circa einer Minute ist der Kocher für Ungeübte zusammengesteckt. Lediglich ein geeigneter Kochplatz muss gefunden werden. Die Fläche sollte eben und feuerfest sein, damit der Kocher beim Betrieb keinen Schaden anrichtet. Hier wäre durchaus ein zusätzliches Blech sinnvoll gewesen, auf das der Kocher gestellt werden kann.

Knapp 10min braucht der Falthobo, um im Winter 600ml zum Kochen zu bringen
Knapp 10min braucht der Falthobo, um im Winter 600ml zum Kochen zu bringen

Als Brennmaterial kommen tote Äste und Zweige in die Brennkammer. Angezündet habe ich das Feuer mit trockenen Gräsern. Bei diesem bitterkalten Wintertag bei -4 Grad war trockenes Holz kein Problem. Nach knapp 5 Minuten loderte ein kleines Feuer in der Brennkammer. Auch hier hilft es, auf dem Weg sich nach trockenem Zunder umzuschauen.

Auf dem Speiseplan stand Couscous mit Zwiebeln und Tofu-Wurst. Erst die Zwiebeln in Öl anbraten und dann mit Wasser aufgießen. Nach weiteren 4 Minuten kochte das Wasser (600ml) im Topf. Dies ging überraschend schnell und war problemlos – es müssen nur regelmäßig trockene Äste nachgelegt werden. Mein Camping-Kochgeschirr* passt perfekt für diesen Holzofen, da er an allen Seiten über den Rand vom Kocher rausragt. Falls dann doch mal der Espresso-Kocher rauf muss, gibt es mitgelieferte Kreuzbleche, die über die Kocher-Öffnung gelegt werden.

Kochen und nebenbei entspannt Schnippeln ist nicht möglich. Das Feuer brennt genauso schnell runter, wie es in Fahrt kommt. Ein Stapel vorbereitetes Brennmaterial neben dem Kocher ist Pflicht. Auch, dass der Kocher muss immer im Auge behalten werden muss!

Im Vergleich mit meinem Holzvergaserkocher ist der Falthobo eindeutig schneller – in allen Belangen. Er kommt schneller auf Betriebstemperatur und brennt auch schneller aus. Die Rauchentwicklung zu Beginn war auch nie so intensiv wie beim Vergaser. Durch die vielen Belüftungslöcher ist der Kocher auch schnell abgekühlt und kann wieder verpackt werden. Vom Brennstoffverbrauch ist er jedoch viel gieriger als der Holzvergaser.

Vorteile vom Lixada-Hobo:

  • super Packmaß
  • kein extra Brennmaterial im Gepäck
  • robust und wartungsfrei

Nachteile:

  • Probleme bei nassem Holz
  • teilweise Rauchentwicklung möglich
  • der Ruß an den Blechen kann stören

Fazit – macht ein Falt-Hobo Sinn?

Dies kommt natürlich auf die eigenen Wünsche an. Ich liebe kleines Packmaß und geringes Gewicht Hobo-Kochers. Das nächste Mal würde ich gleich die leichtere Titan-Version kaufen. Dann kann der Kocher im Tagesrucksach immer dabei sein. Für die Zukunft, werde ich mir noch ein Bodenblech für den sicheren Stand des Kochers bauen, der auch den Boden vor der Glut schützt.  Das sollte Lixada in ihrer nächsten Version von dem Kocher unbedingt bedenken!


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