Weihnachtsbaum im Topf oder doch lieber ein künstlicher Weihnachtsbaum? Oder ein Upcycling-Weihnachtsbaum? Der Artikel beschreibt 3 Möglichkeiten, Weihnachten nicht zu einem Fest des Baumsterbens zu machen. Hier einige Ideen für einen nachhaltigen Weihnachtsbaum.
Weihnachtsbaum im Topf
Mit einem Weihnachtsbaum im Topf kann man das Weihnachtsfest ein wenig ökologischer feiern. Er fällt zwar etwas kleiner aus, dafür gibt es aber ein paar andere Vorteile:
- ein Weihnachtsbaum im Topf nadelt nicht (tote Weihnachtsbäume verlieren ihre Nadeln durch den Feuchtigkeitsverlust)
- man kann den gleichen Baum mehrere Jahre hintereinander benutzen und ihn anschließend irgendwo einpflanzen
Doch was ist eigentlich das Problem mit gefällten Bäumen von der Plantage als Weihnachtsbaum?
Weihnachtliches Baumsterben: miese Öko-Bilanz!
In Deutschland werden jedes Jahr knapp 29 Millionen Weihnachstbäume verkauft. Würden diese zur Aufforstung benutzt werden, ergäbe sich bei 1000 Bäumen pro Hektar eine Fläche von 29.000 ha. Das entspricht einer Fläche von ca. 290 km2 . Sicher sind Nadelwälder voller Nordmanntannen, Blaufichten und Douglasien nicht die ökologisch wertvollsten Wälder. Doch auch sie tragen dazu bei, CO2 zu binden. Außerdem bieten sie vielen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum.
Baum vom Forstbetrieb statt aus der Weihnachtsbaumzucht
Laut Robin Wood stammen 85% der verkauften Bäume in Deutschland aus Weihnachtsbaumkulturen. In diesen werden chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt, um die Bäume in kurzer Zeit fit für den Verkauf zu machen. Allerdings gibt es mittlerweile auch viele Öko-Bäume zu kaufen, die unter den Zertifikaten von Naturland, FSC oder Bioland verkauft werden. Vorsicht ist beim Label PEFC-Forstlabel (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) oder FairForest geboten. Dies sind keine Öko-Siegel, da diese die Nutzung von Kunstdünger und Herbiziden erlauben. Hier ist eine Liste, wo es überall Öko-Weihnachtsbäume zu kaufen gibt.
Wer auf einen frisch geschlagenen Baum Wert legt, sollte diesen bei einem Forstbetrieb kaufen oder nach Absprache mit dem Förster in der Region den Baum selbst fällen.
Weihnachtsbäume unter Hochspannungsleitungen
Weihnachsbäume von Forstbetrieben stammen oft von Sondernutzungsflächen. Dies sind beispielsweise Flächen unter Hochspannungsleitungen oder in der Umgebung von Gas-Pipelines. Hier müssen die Weihnachtsbäume ab einer bestimmten Größe in jedem Fall gefällt werden, um den Betrieb der Infrastruktur nicht zu gefährden.
Nachhaltiger Weihnachtsbaum im Topf
Wer den Baum länger als nur ein paar Wochen genießen will, sollte unbedingt einen Baum im Topf kaufen. Diese Bäume behalten ihre Nadeln und können später im Garten oder nach Guerilla-Gardening-Manier an kreativen Standorten ausgepflanzt werden.
Dabei ist zu beachten, dass der Baum nicht abrupt aus dem warmen Wohnzimmer hinaus in den kalten Boden ausgepflanzt wird. Die Bäume sind in ihrer Winterruhe gestört und sollten ca. zwei Wochen vorher an einem kühlen und hellen Ort gestellt werden, bevor sie ihren endgültigen Standort erhalten. Beim Auspflanzen ist es wichtig die Wurzel nicht zu beschädigen. Tannen mit ihrer Pfahlwurzel können leicht irreversible Wurzelschäden erleiden. Deshalb immer mit dem kompletten Wurzelballen einpflanzen. Besser geeignet sind Flachwurzler wie Fichte oder Douglasie.
Für Kreative: Upcycling-Weihnachtsbaum oder Weihnachts-Ficus
Basteln zur Weihnachtszeit – warum nicht gleich mit dem Weihnachtsbaum anfangen? Dieser nachhaltige Weihnachtsbaum besteht hauptsächlich aus Verpackungsmaterial. Knapp 100 grüne und gelbe Eierverpackungen wurden zu einem zwei Meter großen Upcycling-Weihnachtsbaum zusammengeklebt.
Zimmerpflanze als Weihnachtsbaum
Eindeutig entspannter ist die Zweckentfremdung vorhandener Pflanzen. Dieser Ficus ist von einer schnöden Zimmerpflanze zum leuchtenden Weihnachtsbaum aufgestiegen. Denn nirgendwo ist festgeschrieben, dass nicht auch Laubbäume als Weihnachtsbaum taugen. Und er verliert keine Nadeln!
Welcher Baum es für dieses Weihnachten wird, ist Geschmacksfrage. Wer nicht nur sich und seinen Lieben eine Freude machen will, kann auch für die Umwelt etwas Gutes tun. Mit einem nachhaltigen Weihnachtsbaum im Topf kann man auch zu diesem Fest Umweltschutz praktisch in die Tat umsetzen.
Alles was es braucht, um eine Zimmerpflanze zu einem Weihnachtsbaum zu veredeln ist eine sinnliche Beleuchtung. In Sachen Kerzen gibt es inzwischen nachhaltige Kerzen aus Rapsöl.
Eine einfache LED-Lichterkette mit bunten Leuchten* macht da den Unterschied. Einfach in den Ficus reinhängen und die Seele baumeln lassen.
Und wer auch bei den Geschenken auf Umweltschutz achten möchten, findet mit diesen nachhaltigen Geschenkideen ein paar Anregungen.
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Ein toller Beitrag und der Weihnachtsficus ist einfach klasse 😀