Mit diesen Anbietern für CO2-Kompensation kannst du nach einem Flug das ausgestoßene CO2 wieder kompensieren. Mit deinem Geld fördert der Anbieter Klimaschutzprojekte die CO2 aus der Atmosphäre binden.
Wie funktioniert CO2-Kompensation?
Bei einem Flug wird in den Triebwerken des Flugzeugs Kerosin verbrannt, um das Flugzeug anzutreiben. Dabei entstehen relevante Treibhausgase wie CO2, Stickoxide sowie Wasserdampf. Auch der Wasserdampf in Form der Kondensstreifen trägt zum Klimawandel mit bei.
Die Anbieter für CO2-Kompensation berechnen für jeden Passagier die anteilige Menge an Treibhausgasen und empfehlen eine Geldbetrag den es brauchen würde, um in einem Klimaschutzprojekt diese Menge an CO2 zu kompensieren – also in anderer Form wieder zu binden oder einzusparen. Dazu gehen die einzelnen Kompensationsanbieter ganz unterschiedliche Wege.
Liste von Anbietern für CO2-Kompensation
Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter auf dem Markt die alle CO2 kompensieren. Der bekannteste Anbieter ist Atomosfair. Inzwischen bieten viele Fluglinien und sogar Busunternehmen beim Kauf von Flügen oder Bustickets gleich die CO2-Kompensation mit an. Dann wird einfach ein entsprechender Betrag auf den Kaufpreis aufgeschlagen und man braucht sich um nichts mehr zu kümmern.
Vergleich der Anbieter von CO2-Kompensation für einen Flug von Berlin nach Mallorca
Atmosfair
Ein Flug vom Flughafen Berlin (BER) nach Palma de Mallorca (PMI) verursacht nach Atmosfair rund 792 kg CO2. Die CO2-Kompensation für diesen Flug kostet 19 €. Diesen Betrag investiert Atmosfair zum Beispiel in die Förderung von Technologien zur CO2-Einsparung. Zum Beispiel wird der Verkauf von effizienten Holzvergasern zum Kochen in Nigeria, Lesotho, Ruanda und Indien gefördert. Damit wird gleichzeitig auch die Armut in diesen Ländern bekämpft, da die Nutzer*innen dieser Kocher weniger Brennholz kaufen müssen und die dortigen Wälder geschont werden. Daneben unterstützt Atmosfair auch den Bau von Solarparks, Wasserkraftwerken und Biogasanlagen. Die Projekte sind alle mit dem Gold Standard für die UN-Entwicklungsziele für Nachhaltigkeit zertifiziert.
myclimate Deutschland
Bei myclimate wird diese Flugdistanz mit 609 kg CO2 bewertet. Gegen 13 € wird dieses CO2 in einem ganzen Blumenstrauß an Klimaschutzprojekten ausgeglichen. Ähnlich wie auch Atomosfair unterstützt myClimate auch holzsparende Kocher und Biogasanlagen. In der Schweiz werden energieffiziente Lösungen (z.B. wassersparende Wasserhähne und Duschköpfe, Wärmepumpen und klimafreundliche Heizungen) gefördert. Waldschutz und Renaturierung in Madagaskar, Tansania, auf den Salomon-Inseln und in der Schweiz. Ein weiteres Feld ist die Förderung von erneuerbaren Energien in der Türkei, Wasserkraftwerke in Vietnam, China und Indonesien und auch Solarparks in diversen Ländern Afrikas und in Mittelamerika.
Klima-Kollekte
Verschiedene kirchliche Organisationen unterstützen die Klima-Kollekte. Der Name erinnert ein wenig an den Ablasshandel in der Kirche. Die Sünde sind hier auch 680 kg CO2 durch den Flug nach Mallorca. Mit 17 € lässt sich dies kompensieren. Die Klimaschutzprojekte finden sich hier auch überwiegend in den Ländern des globalen Südens. Holzsparende Kocher und Herde mit Biogas sind ein Schwerpunkt der Klimakollekte. Ebenso energieeffiziente Kochsäcke als Low-Tech-Produkt in Kamerun und Solarlampe in Indien. Die Klimaschutzprojekte mit mit dem Gold Standard der Global Goals zertifiziert.
Primaklima
Der gleiche Flug wird bei Primaklima mit 680 kg CO2 berechnet und kostet bei der Kompensation 18 €. Dieses Geld wird für den Schutz von Wäldern und deren Aufforstung genutzt. Neben Wäldern in Deutschland (hauptsächlich in Niedersachsen und Sachsen) werden auch Projekte in Indonesien, Uganda und Nicaragua unterstützt.
Warum Bäume pflanzen nicht immer der beste Wege zur CO2-Kompensation ist
Bei der CO2-Kompensation denken viele sofort an Bäume und den Schutz von Wäldern vor der Rodung. Atmosfair entscheidet sich zum Beispiel bewusst gegen die Pflanzung von Bäumen. Bäume binden zwar CO2 aber sie können es auch wieder abgeben. Bei einem Waldbrand wird das gebundene CO2 wieder freigesetzt. Die großen Waldbrände in Australien, den USA oder in Südeuropa zeigen die Problematik. Aber auch eine spätere Abholzung wegen Schädlingsbefall oder einer geänderte Ressourcennutzung würde die CO2-Kompensation wieder rückgängig machen. Teilweise führen Waldschutzprojekte auch zu Konflikten mit dort lebenden indigenen Stämmen oder es findet nur eine Verdrängung der Abholzung auf noch nicht geschützte Waldgebiete statt.
Zertifizierung und Transparenz der Anbieter für CO2-Kompensation
Die Zertifizierung nach Gold Standard konzentriert sich auf die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung. Diese wurden 2015 von den Vereinten Nationen gemeinsam beschlossen. Alle diese Ziele hängen direkt oder indirekt mit der CO2-Reduktion in der Atmosphäre zusammen. Der Gold Standard ist ein Instrument, um die Wirkung von Klimaschutzprojekten der CO2-Kompensation zu messen und vergleichbar zu machen.
Titelfoto: fdecomite (CC BY 2.0)