Energiesparend Kochen mit diesen 11 Tipps

Energiesparend Kochen: 11 Tipps

Energiesparend Kochen ist ganz einfach. Wenn du die folgenden schlechten Gewohnheiten vermeidest, kannst du ganz leicht beim Herd Strom sparen. Die gute Nachricht: du brauchst keinen neuen Herd, du musst nur ein paar einfache Regeln beachten. Hier sind 11 Tipps, um energiesparend zu Kochen.

Wie kann ich beim Kochen Energie sparen?

Die Tipps zum energiesparenden Kochen basieren auf einer wissenschaftlichen Studie vom Swiss Alpine Laboratories for Testing Enery Efficiency. Hier wurde unter Verwendung von unterschiedlichem Kochgeschirr und diversen Kochmethoden der Energieverbrauch beim Kochen untersucht. Aus den Ergebnissen der Studie wurden folgende Tipps zum energiesparenden Kochen erstellt.

1. Mit einem passendem Deckel kochen

Ohne Deckel entweicht ein Großteil der Hitze aus dem Topf. Beim Kochen mit Deckel wird circa 40% weniger Energie benötigt als ohne Deckel. Mit einem passendem Deckel bleibt der heiße Wasserdampf im Topf und erhitzt das Essen von allen Seiten. Der Deckel spart Strom auf zwei Arten. Zum einen kocht das Wasser schneller und zum anderen kann die Temperatur im Topf mit weniger Energie auf der gewünschten Temperatur gehalten werden. Um ein Überkochen zu vermeiden kann der Deckel einfach ein wenig versetzt auf den Topf gestellt werden – so entsteht weniger Schaum, es kocht nicht über und trotzdem wird Energie gespart.

2. Glasdeckel sind besser als Metalldeckel

Bei den Topfdeckeln sind Deckel aus Glas am besten. Denn Glas leitet die Wärme schlechter als Metall. Dadurch wird der Topf nach oben hin besser isoliert. Außerdem kann man das Essen durch den Topfdeckel hindurch sehen. Kocht es schon oder noch nicht? Diese Frage lässt sich bei einem Topfdeckel aus Glas sofort beantworten ohne dass der Deckel vom Topf genommen werden muss. Denn bei jedem Abnehmen des Topfdeckels entweicht unnötig Hitze aus dem Topf.

3. Der Topf muss zur Größe des Kochfelds passen

Der Durchmesser des Topfes sollte dem Durchmesser des Kochfeldes entsprechen. Bei einem zu kleinen Topf heizt der Herd die Luft um den Topf herum unnötig auf. Diese Energie ist verschwendet. Ein zu kleines Kochfeld braucht zu lange, um den Topf auf die nötige Temperatur zu bringen. Denn der Topf verliert ja gleichzeitig auch Wärme über die Topfwand und den Deckel.

Einzige Ausnahme bilden hier die Induktionsherde: Bei Induktionsherden kann auch ein kleiner Topf auch einem großen Topffeld und trotzdem kann man so energiesparend Kochen.

4. Nur mit wenig Wasser kochen

Ein häufiger Irrglaube betrifft die Menge an Wasser in einem Kochtopf. Kartoffeln oder Eier müssen nicht mit Wasser bedeckt sein. Sie werden genauso über den heißen Wasserdampf erhitzt. Sie müssen nicht im kochenden Wasser schwimmen. Je mehr Wasser durch den Herd erhitzt werden muss, desto länger braucht der Topf um auf Temperatur zu kommen. Zum Kochen von Kartoffeln oder Eiern reichen ein- bis zwei fingerbreit Wasser im Topf. Damit kann circa 5% an Energie gespart werden. Die Energieersparnis hält sich in Grenzen, aber die Überraschung ist die Kochzeit: Das Kochen mit wenig Wasser geht circa 30% schneller!

5. Mit Restwärme energiesparend Kochen

Ceran-Herde und Kochplatten aus Metall bleiben auch nach dem Abschalten des Stromes noch eine Weile heiß. Auch diese Restwärme kann zum Kochen benutzt werden. Bei Nudeln kann der Herd bereits ausgestellt werden, wenn sie noch bissfest sind. Mit Deckel und der Restwärme von der Herdplatte köcheln sie weiter, bis sie fertig gekocht sind. In der Schweizer Studie wurde dies anhand beim Kochen von Eiern (hart gekochte Eier) untersucht. Das energiesparende Kochen (also mit Deckel, wenig Wasser und Nutzung der Restwärme) verbrauchte nur 101 Wh auf einem Ceran-Kochfeld. Die verschwenderische Methoden (Eier von Wasser bedeckt, ohne Deckel, 10 Mintuten kochen mit eingeschaltetem Herd) verbrauchte hingegen 270 Wh. Mit der energiesparenden Kochmethode lassen sich damit fast zwei Drittel an Energie sparen.

6. In einem Kochsack mit Restwärme kochen

Ein Kochsack ist eine isolierter Beutel für den Kochtopf. Er wirkt wie eine Thermosflasche für das Essen. Durch die Restwärme vom Topf gart das Essen schonend weiter – völlig ohne weitere Energiezufuhr. In einem anderen Artikel habe ich beschrieben, wie man mit einem Kochsack energiesparend Kochen kann. Das Essen braucht zwar beim Garen länger um fertig zu werden, dafür bleiben aber durch die geringere Temperatur aber mehr Vitamine erhalten. Beispielweise muss Reis nur fünf Minuten kochen und ist nach 45 Minuten im Kochsack fertig. Bohnen koche ich 10 Minuten auf dem Herd und dann sind sie nach zwei Stunden Garen im Kochsack weich.

7. Töpfe und Pfannen müssen einen ebenen Boden haben

Töpfe und Pfannen mit Dellen mit Boden behindern den Wärmetransfer von der Herdplatte zum Topf. Bei einem unebenen Topfboden berühren Teile des Bodens nicht die heiße Herdplatte. Dort bildet sich zwischen Topfboden und Herdplatte eine störende Luftschicht. An dieser Stelle kann die Hitze der Herdplatte nur schlecht auf den Topfboden übertragen werden. Dementsprechend heizt sich der Topf an dieser Stelle langsamer auf und es wird dadurch Energie verschwendet. Hier sollte definitiv Töpfe oder Pfannen mit einem durchweg ebenen Boden angeschafft werden. Die einzige Ausnahme sind Gasherde. Für die Gasflamme spielt der Topfboden keine Rolle. Hier kann auch noch mit verbeulten Töpfen gekocht werden.

8. Nutze doppelwandige Isoliertöpfe

In einer Schweizer Studie zum energiesparendem Kochen wurde die wenigste Energie mit Isoliertöpfen verbraucht. Solche Töpfe haben wie Thermosflaschen zwei Topfwände. Dadurch geht über die Topfwand nur wenig Energie verloren. Zusammen mit einem isoliertem Deckel sind sie das energiesparendste Kochgeschirr schlechthin. Sie sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, aber in Anbetracht der langen Nutzungsdauer von guten Töpfen und der Energieeinsparung sind sie jeden Euro wert. Im Vergleich mit normalen Töpfen verbrauchen Isoliertöpfe nur 60% der Energie.

9. Kochen mit einem energiesparenden Schnellkochtopf

Der Schnellkochtopf ist bei Gerichten mit langer Kochzeit ein wahrer Energiesparer. Durch den Überdruck im Topf können auch Temperaturen weit über 100°C erreicht werden. Auf diese Weise wird das Kochgut schneller fertig als bei normalen Töpfen. Durch die kürzere Kochzeit wird mit einem Energie gespart. So kann mit einem Schnellkochtopf circa 50 – 70% Energie gespart werden. In der Schweizer Studie wurde etwas weniger gemessen. Hier lag die Energieeinsparung durch einen Schnellkochtopf bei 30%.

10. Kleine Mahlzeiten mit der Mikrowelle aufwärmen

Die Mikrowelle ist unschlagbar beim Aufwärmen von Gerichten. In ihr werden nur die Wassermoleküle im Essen erhitzt – nicht mehr. Dadurch lässt sich viel Energie sparen. Die Mikrowelle verbraucht nur die Hälfte der Energie zum Aufwärmen von Essen wie ein effizienter Induktionsherd. Am wahrer Energiefresser ist der Backofen. Im Vergleich zur Mikrowelle brauchte der Backofen die 4,5-fache Menge an Energie.

11. Ein energiesparender Kochtopf ist besser als einzelne Spezialgeräte

In der Schweizer Studie zum energiesparendem Kochen wurde klar gezeigt, dass mit der richtigen Kochmethode und einem Isoliertopf genauso viel Energie gespart werden konnte, wie mit einzelnen Spezialgeräten. Eierkocher, Dampfgarer, Kaffeemaschinen und Reiskocher sind zwar energiesparend, müssen aber extra produziert werden. Mit energiesparenden Kochtöpfen und sparsamen Kochmethoden lässt sich genauso viel Energie sparen und die Töpfe sind vielseitiger einsetzbar.

Zum Abschluss noch zwei grundlegende Tipps: mit welchem Herd kannst du energiesparend Kochen und welche Rolle spielt der Backofen?

Welcher Herd ist am energiesparendsten?

Wer sich einen neuen Herd anschaffen muss, sollte sich für einen effizienten Induktionsherd entscheiden. Im Vergleich mit Ceran-Herd spart ein Induktionsherd 13% Energie. Der ineffizienteste Herd ist ein Herd mit Metallplatten aus Gusseisen. Beim Neukauf sollte sich ein energiesparender Induktionsherd angeschafft werden. Energiesparend Kochen geht am besten zusammen mit einem Isoliertopf und einem Kochsack.

Ist der Backofen ein Stromfresser?

Die kurze Antwort: ja, der Backofen ist im Vergleich mit dem Kochen in einem Topf ein echter Stromfresser. In der Studie war die Zubereitung von 500 g Kartoffeln war die Zubereitung im Backofen mit Abstand am energieaufwändigsten. Im Vergleich mit dem Kochen in einem Isoliertopf auf einem Induktionsherd (95 Wh) erforderte die Zubereitung von Ofenkartoffeln mehr als die 10-fache Menge an Strom (967 Wh).


Ich möchte einmal im Monat den Newsletter von TransitionsBlog.de bekommen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert