Mit einer einfachen Formel kannst du den Stromverbrauch berechnen. Mit ein wenig Grundwissen in Physik, lässt sich anhand der Leistung eines Gerätes sein Stromverbrauch berechnen. So können beim Kauf Kauf effiziente Elektrogeräte von Energiefressern unterschieden werden.
Stromkosten von Elektrogeräten berechnen
Im Internet lassen sich viele Stromkostenrechner finden, die anhand der Leistung der Geräte, der Zeit und dem Strompreis die Stromkosten berechnen. Notfalls kannst du auch mit einem Stromkostenmessgerät* den Stromverbrauch berechnen. Du kannst sie einfach in die Steckdosen stecken und anschließend das zu messende Gerät in die Steckdose vom Stromkostenmessgerägt – auf dem Display kannst du dann den Stromverbrauch ablesen.
Stromverbrauch: Was bedeutet Kilowatt (kW) und Kilowattstunde (kWh)?
Auf jedem Haushaltsgerät ist die elektrische Leistung in Watt (W) angegeben. Sie beschreibt die Leistung, die das Gerät an elektrischer Energie aufnimmt. Eine Wattstunde (Wh) ist die Maßeinheit für die Arbeit, die ein Gerät innerhalb einer Zeitspanne verrichtet. Es ist also das Produkt der Leistung (W) mit der Zeit (h). Da hier schnell große Zahlen erreicht werden, wird meist mit Kilowatt gerechnet. Eintausend Watt sind ein Kilowatt (1000 W = 1 kW).
Dieser Wert ist wichtig, da auch der Strompreis in Cent pro Kilowattstunde angegeben wird. Der Umwelt zuliebe sollte auf echten Ökostrom von einem Stromanbieter geachtet werden, der nur auf Strom aus Windkraft und Photovoltaik setzt. In diesem Artikel gibt es einen Vergleich der wichtigsten Ökostromanbieter: Stromwechsel zu Ökostrom: die besten Ökostromanbieter 2024 im Vergleich.
Was kostet eine Kilowattstunde?
Der Strompreis der Energieanbieter besteht aus einer monatlichen Grundgebühr und den tatsächlich „verbrauchten“ Strom in Form von Kilowattstunden. Die Stromkosten werden in Cent pro Kilowattstunde angegeben, beziehungsweise Cent pro kWh. Bei Ökostromanbieter liegt der Strompreis pro kWh momentan zwischen 30 und 40 Cent. 1000 Wattstunden entsprechen 1kWh und kosten demnach 30 bis 40 Cent. Die Preise können sich teilweise enorm zwischen den einzelnen Stromanbietern unterscheiden. Hier lohnt sich jedes Jahr ein Blick auf die aktuellen Stromkosten der Ökostromanbieter.
Welche Stromkosten haben Haushaltsgeräte?
Du willst wissen welche Stromkosten ein Elektrogerät verursacht? Auf jedem Elektrogerät findet sich versteckt ein Etikett oder Aufdruck mit den Informationen über die elektrische Leistung (W), Strom (A) und Spannung (V).
Auf diesem Küchenmixer findet sich auf der Rückseite ein Aufdruck mit verschiedenen Angaben. Für die Berechnung der Stromkosten brauchen wir die Angaben zur elektrischen Leistung. Bei diesem Mixer beträgt die Leistung 450 Watt.
Bei manchen Geräten ist keine Leistung auf dem Gerät angegeben. Dies ist beispielsweise bei diesem Netzteil von einem Computer der Fall. Der folgende Aufkleber befindet sich auf der Rückseite vom Netzteil.
Auf dem Netzteil ist keine elektrische Leistung angegeben. Diese lässt sich aber einfach aus den anderen Angaben berechnen. Die elektrische Leistung ist das Produkt aus Strom und Spannung.
elektrische Leistung (W) = Strom (A) * Spannung (V)
Bei diesem Computernetzteil beträgt die maximale Stromabgabe 7,7A bei einer Spannung von 19,5V. Daraus lässt sich die Leistung berechnen:
Leistung vom Netzteil: 7,7A * 19,5V = 150,15 W
Eine allgemeine Übersicht zum Strombedarf von typischen Haushaltsgeräten wie Fön, Kühlschrank, Waschmaschine & co, gibt es hier auf Wikipedia.
Hier eine Übersicht über durchschnittliche Stromkosten von Haushaltsgeräten bein einem Strompreis von 35 Cent pro kWh im Jahresdurchschnitt:
- Kühlschrank: Verbrauch von circa 130 kWh pro Jahr macht 45,50€
- Elektroherd mit 1200 Watt Leistung: 450 kWh pro Jahr macht 157,50€
- Fernseher mit 150 Watt und vier Stunden täglicher Nutzung: Verbrauch von 219 kWh pro Jahr macht 76,65€
Beim Kauf auf effiziente Haushaltsgeräte mit geringen Stromkosten achten!
Beim Kauf von Elektrogeräten solltest du immer auf die Stromkosten achten. Aus diesem Grund gibt es bei den Haushaltsgeräten auch Angaben zu den Effizienzklassen. Dieses EU-Label beschreibt die Effizienz eines Elektrogerätes im Vergleich mit den Durchschnitt vergleichbarer Geräte. Es wird ausgedrückt in den Energieeffizienzklassen mit den Buchstaben A (besonders effizient) bis G (schlechte Effizienz). Die früheren Effizienzklassen mit den Pluszeichen wie A+++ wurden mittlerweile abgeschafft und es wird nur noch der Buchstabe A, B, C, D, E, F und G verwendet.
Wie lassen sich die Stromkosten aus Leistung und Zeit berechnen?
Die tatsächlichen Stromkosten eines Elektrogerätes lassen sich mit folgender Formel berechnen:
Stromkosten = Leistung in Watt (W) * Einschaltzeit in Stunden (h) / 1000 * Preis pro Kilowattstunden (Cent pro kWh)
Zur Berechnung der Stromkosten brauchen wir die Leistung eines Gerätes, wie lange dieses benutzt wird und wie hoch gerade der Strompreis ist. Die Leistung eines Gerätes wird oft in Watt angegeben, während der Strompreis in Cent pro Kilowattstunde angegeben wird. Deswegen muss in der Formel der Stromkosten einmal durch 1000 dividiert werden.
Beispielrechnung: Stromverbrauch berechnen von einem PC mit 650W Leistung
Als Beispiel hier die Berechnung von einem PC mit dem effizienten PC-Netzteil, was im Vergleich zu seiner Leistung als besonders energiesparend gilt. Das Netzteil versorgt den Computer und den Monitor. Auf jedem elektrischen Gerät mit einem Netzstecker ist die maximale Leistungsaufnahme in Watt angegeben.
Das Netzteil hat eine Energieaufnahme von 650 W bzw. 0,65 kW. Der PC läuft täglich für 8 Stunden unter Volllast.
Stromverbrauch pro Tag = Leistung (kW) * Zeit (h) = 0,65 kW * 8 h = 5,2 kWh
Pro Tag braucht das Netzteil vom PC also 5,2 kWh. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh bzw. 0,30 € pro kWh ergeben sich die täglichen Stromkosten von:
Stromkosten pro Tag = Stromverbrauch (kWh) * Strompreis (Cent pro kWh) = 2,6 kWh * 25 Cent = 156 Cent
An einem Tag ergeben sich für den PC Stromkosten von 1,56 €. Pro Monat mit 30 Tagen sind dies schon 46,80 € und auf das Jahr bezogen ergeben sich Energiekosten von 561,60 €. Dieser Wert ergibt sich nur für das Netzteil vom PC. Werden Lautsprecher, Drucker oder anderes Computer-Zubehör über separate Netzstecker mit Strom versorgt, müssen extra Stromkosten berechnet werden.
Stromkosten von konstanten und variablen Stromverbrauch berechnen
Ein Gerät mit einem konstanten Stromverbrauch verbraucht immer die gleiche Leistung, egal wie es genutzt wird. Solch ein Gerät ist zum Beispiel der Toaster oder nicht dimmbare Lampen. Hier kann für die Berechnung der Stromkosten immer die angegebene Leistung genutzt werden.
Haushaltsgeräte mit variablen Stromverbrauch verändern ihre Leistungsaufnahme. Ein Kühlschrank verbraucht nur Strom, wenn er aktiv kühlt. In einem warmen Raum braucht er mehr Strom, um den Inhalt auf die eingestellte Temperatur herunterzukühlen. Der Stromverbrauch einer Waschmaschine ist abhängig vom gewählten Waschprogramm und der Temperatur des Wassers. Auch Computer gehören zu den Geräten mit variablen Stromverbrauch. Es wird also nicht immer die maximale Leistung des Netzteils gebraucht. Die Leistungsangabe auf der Rückseite beschreibt oft nur die maximal mögliche Leistung.
Ein Stromkostenmessgerät kann auch den variablen Stromverbrauch messen
Bei diesem Stromkostenmessgerät* kann auch der aktuelle Strompreis einprogrammiert werden. Dadurch zeigt es sofort die Stromkosten im Display an.
Beim Beispiel von dem PC wurde bei der Berechnung angenommen, dass der Computer unter Volllast läuft. Dies bedeutet, er braucht die gesamte Leistung die das Netzteil zur Verfügung stellt. Volllast erreichen Computer oft aber nur beim Spielen oder beim Bitcoin-Mining. Im Leerlauf oder bei anspruchslosen Aufgaben wie E-Mails lesen oder Musik hören wird nicht die gesamte Leistung benötigt. Pauschale Prozentangaben können hier nicht gegeben werden, da die Werte mit der verwendeten Hard- und Software stark variieren. Hier hilft nur Eines: Messen!
Durchschnittlichen Stromverbrauch mit Stromkostenmessgerät messen
Ein Stromkostenmessgerät kann die momentane Leistungsaufnahme eines Gerätes messen. Es wird zwischen Stromnetz und Verbraucher geschaltet. Was die Spreu vom Weizen trennt, ist die Genauigkeit. Viele Geräte verbrauchen auch Strom, wenn sie ausgeschaltet sind wie zum Beispiel auch Computer-Netzteile oder Geräte im Stand-By (Fernseher, Musikanlage). Auch das Ladegerät für ein Smartphone verbraucht Strom, auch wenn kein Smartphone angeschlossen ist.
Solche versteckten Stromfresser lassen sich mit einem Stromkostenmessgerät finden. Mit ihnen lassen sich auch die Stromkosten von Geräten mit variabler Leistung messen und automatisch berechnen.
Gute Stromkostenmessgeräte können auch kleine Ströme erkennen und richtig anzeigen. In Tests hat sich das Strommessgerät Energy Master Basic 2 von ELV* als brauchbar erwiesen (Test von der Zeitschrift c’t). Es registriert bereits Leistungsaufnahmen von Kleinstverbrauchern im Stand-by-Betrieb ab 0,1 Watt. Wenn der Strompreis einprogrammiert wurde kann es auch eine Prognose über die zu erwartenden Stromkosten in der kommende Woche, Monat und im kommenden Jahr abgeben.
Strommessgeräte zur Berechnung der Stromkosten messen die momentane Leistung und die aufgenommene Leistung über einen Zeitraum. Wird der Strompreis eingespeichert, berechnen sie automatisch die Stromkosten. Dabei bedienen sie sich den oben genannten Formeln zu Berechnung der Stromkosten. Wer sich kein Energiekostenmessgerät kaufen oder leihen kann, kann die Kosten auch selbst mit einem Taschenrechner berechnen. Bei Geräten mit variablen Stromverbrauch können dazu Näherungswerte bestimmt werden. Die Webseite stromverbrauch.info zeigt Richtwerte für TV-Geräte, Waschmaschinen, Kühlschränken und Gefrierschränken nach Hersteller und Modell an.
Stromkosten berechnen und Sparen
Den Stromkosten zu kennen ist jedoch nur der erste Schritt zu einer anderen Stromnutzung. Wer sich jetzt das Stromsparen zum Ziel setzt und neugierig auf ein paar psychologische Tipps zum Thema Energiesparen ist, findet in dem Artikel Hohe Energie- und Gaspreise: Wie hilft die Psychologie beim Sparen? weitere Informationen.
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