Welcher Komposter ist rattensicher und passt für meinen Garten? Ein Komposter ist die eierlegende Wollmilchsau des nachhaltigen Gartens (oder vom Hinterhof). Egal ob langlebiger Metallkomposter oder ein einfacher Komposthaufen in der Ecke – die Vorteile überwiegen die Kosten in jedem Fall!Hier erfährst du warum ein rattensicherer Komposter sinnvoll ist, was es beim Kompostieren zu beachten gilt und welcher Komposter für deinen Garten am besten passt.
Welcher Garten Komposter ist für mich geeignet?
Das kommt ganz auf die Verwendung vom Komposter an. Hier sind folgende Kriterien ausschlaggebend:
- Welches Material will ich kompostieren (Küchenabfälle oder Schnittgut aus dem Garten)?
- Wie viel Material will ich kompostieren?
- Muss mein Komposter rattensicher sein?
Diese Fragen schränken schon die Anzahl und die Art der Komposter für den Garten oder den Hinterhof ein.
Welche Arten von Komposter gibt es?
Es gibt 2 Arten von Komposter: geschlossene und offene Komposter. Sie unterscheiden sich in der Schnelligkeit der Zersetzung und ihrer Größe. Offene Komposter sind meist von ihrer Grundfläche her größer ausgelegt. Schnellkomposter dagegen sind kompakter.
1. Schnellkomposter / Thermokomposter
Als geschlossene Komposter gibt es Schnellkomposter. Sie werden auch als Thermokomposter bezeichnet und sind meistens aus Kunststoff. Sie sind an den Seiten und oben geschlossen, um die Wärme länger zu halten.
In Thermokompostern* erfolgt eine schnelle und intensive Heißrotte. Es können bei der Kompostierung Temperaturen von bis zu 70°C erreicht werden. Nach drei bis vier Monaten kann der fertige Kompost durch Klappen am Boden entnommen werden. Der restliche Kompost rutscht nach und es können jeder Zeit neue Bioabfälle von oben eingefüllt werden.
2. Offene Komposter
Offene Komposter gibt es als Lattenkomposter mit stapelbaren Holzlatten oder aus robusten Stahl- oder Aluminiumblechen. Die offenen Komposter brauchen mehr Zeit bei der Kompostierung. Die Zersetzung findet hauptsächlich im Rahmen der Kaltrotte statt. Vom ersten Befüllen mit Bioabfällen bis zur guten Muttererde braucht es circa zwölf Monate.
Ich persönlich nutze nur noch die rattensichere Komposter aus Metall*, da sich die Holzlatten von Lattenkompostern zu schnell selbst kompostieren. Meine Devise ist deshalb: lieber ein robuster und rattensicherer Komposter aus Metall kaufen, als alle paar Jahre einen neuen Holzkomposter zu bauen.
3. Komposter aus Metall: rattensicher und langlebig
Egal welcher Kompost es auch ist. Ratten graben gerne im Kompost oder darunter ihre Höhlen. Aus diesem Grund sollte jeder Komposter von unten durch ein Metallgitter oder Maschendraht geschützt werden.
Bei Kompostern aus Metallgittern an allen sechs Seiten sind absolut rattensicher. Das Metallgitter ist bissfest und zu eng für Ratten.
Warum ist ein Komposter sinnvoll?
Ein Komposter hat viele Vorteile die für einen nachhaltig bewirtschafteten Garten von zentraler Bedeutung sind. Hier sind dich wichtigsten Gründe für einen Komposter:
- man kann selbst Biodünger herstellen
- wandelt Bioabfällen aus der Küche in hochwertige Muttererde
- die selbst gemachten Blumenerde ist frei von Torf, Plastikmüll und Scherben
- kostenlose Entsorgung von Blättern, Rasenschnitt und Strauchschnitt
- in einem offenenem Komposter können direkt Kürbisse gezüchtet werden
- ist ein wertvolles Biotop für viele Insekten und andere Tiere entsteht
Ich persönlich schätze auch die kurzen Wege. Deswegen stehen meine Komposter auch nicht in der letzten Ecke vom Grundstück. Perfekt ist ein geschützter Platz im Halbschatten der nicht weit weg von den zentralen Wegen ist. Kurze Wege mit dem Biomüll aus der Küche zum Komposter und den Kräuterbeeten machen sich über das Jahr hinweg ordentlich bemerkbar.
Was lockt Ratten in den Kompost?
Das Thema Komposter und Ratten erregt überall die Gemüter. Zur allgemeinden Beruhigung: Ratten gibt es auch ohne Komposter. Prinzipiell mögen Ratten aber Komposthaufen. Sie schätzen das reichhaltige Speiseangebot (besonders Essensreste) und lieben die Wärme unter oder im Komposter. Aus diesem Grund halten einige Gartenfreunde eine klare Ordnung darüber ein, was in den Kompost darf und was nicht.
Mir ist das allerdings zu aufwändig! Deswegen nutze ich für die unsortierten Küchenabfälle nur noch rattensichere Komposter aus Metall. Offene Komposthaufen aus verzinktem Metallgitter an allen Seiten mit Deckel und Boden sind der optimale Schutz vor Ratten und Wühlmäusen!
Der richtige Standort für einen Komposter
Komposter sollten an warmen Standorten nicht direkt in der prallen Sonne stehen. Sie können dann zu schnell austrocknen. Dies gilt besonders für offene Komposter.
In der Nähe von Bäumen oder Sträuchern sind sie besser vor Austrocknung geschützt und fallen auch nicht so stark ins Auge. Weiterhin sollte sie nicht auf versiegeltem Boden stehen, da sonst keine Bodenorganismen in den Kompost gelangen können.
Was kommt zuerst in den Komposter?
Wenn sich im Komposter zu viel Feuchtigkeit sammelt, schadet das der Kompostierung. Aus diesem Grund sollte die unterste Schicht vom Komposter überschüssiges Wasser abführen können. Dies kann beispielsweise mit dünnen Ästen und Strauchschnitt gemacht werden. Falls der Kompost dennoch zu feucht ist kann der gesamte Komposthaufen auch auf ein Metallgitter mit Steinen darunter gestellt werden.
Bei meinem Komposthaufen aus Metallgittern kann überschüssiges Wasser abtropfen und die Ratten haben weniger Lust sich unter dem Komposter ihre Nester zu bauen.
Was darf in den Komposter und was nicht?
Grundsätzlich darf alles in den Kompost was auch in die Biotonne kann. Ich mache allerdings ein paar Ausnahmen.
Diese Dinge dürfen nicht in den Komposter:
- stark gesalzene Essensreste
- Schalen von gespritztem Obst
- beschichtetes Papier/Holz
- Pflanzenreste mit Krankheiten (z.B. Pilzinfektionen)
Ansonsten können sämtliche Bioabfälle in einem Kompost kompostiert werden. Einige Dinge brauchen aber viel länger für die Kompostierung. Dabei kommt es auf die Inhaltsstoffe an (Bioabfälle mit viel Gerbsäure kompostieren langsam), auf die Temperatur im Komposthaufen (höhere Temperatur = schnellere Kompostierung und auch auf die Feuchtigkeit im Komposter an (zu viel Nässe hemmt die Kompostierung).
Diese Bioabfälle brauchen länger für die Kompostierung:
- Zitrusfrüchte
- Haare
- Laub von Eiche oder Walnuss
Welcher Komposter passt für meinen Garten?
Dies kommt ganz auf die eigenen Möglichkeiten und Ziele an. Wer keinen Platz hat sollte sich mindestens einen kleinen Thermokomposter zulegen. Wer viel Platz und einen hohen Bedarf an Komposterde hat sollte sich einen Thermokomposter und drei offene Komposter mit Metallgittern zulegen. Solch ein System spart viel Arbeit. Warum?
Die Metallgitterkomposter werden immer nacheinander gefüllt. Wenn einer bis oben gefüllt ist wird dieser mit einer Schicht Rasenschnitt oder Stroh abgedeckt, bis die anderen Komposter auch voll sind. Manche nutzen auch ein spezielles Kompostvlies – in einem nachhaltig bewirtschafteten Garten sollte aber Abdeckungen aus Kunststoff nicht genutzt werde. Durch die Abdeckung bekommt die Kompostierung in jedem Komposter genügend Zeit bis zur vollständigen Umwandlung der Bioabfälle in Muttererde. Ein regelmäßiges Umschichten und Sieben vom Kompost bei einem 3-Kammer-System halte ich für zu arbeitsintensiv. Einige schwören aber auf die perfekte Muttererde die dadurch entsteht. Für mich ist allerdings ein nachhaltiger Garten der, der wenig Arbeit macht und aus Problemen Lösungen macht (siehe Totholzhecke als Baumschnittentsorgung).
Der Thermokomposter ist ein durchlaufendes System. Fertige Komposterde kann jeder Zeit unten entnommen werden und der Platz oben wird wieder mit frischer Biomasse aufgefüllt. So gibt es jeder Zeit frische Muttererde zum Düngen im Thermokomposter und große Mengen an Rasen- und Strauchschnitt kommen in die Metallgitter-Komposter.
Wie beschleunige ich die Kompostierung im Komposter?
1. Thermokomposter kompostieren schneller als offene Komposter
Thermokomposter isolieren den Komposthaufen gegenüber seiner Umgebung. So können im Komposter höhere Temperaturen (teilweise sogar bis 70°C) entstehen und diese auch länger gehalten werden. In dieser Heißrotte werden Bioabfälle am schnellsten zersetzt. Auch diverse Krankheitserreger und die Samen und Wurzeln von noch keimfähigen Pflanzen sterben dabei ab.
2. Auf die richtige Mischung achten
Auf eine Schicht konzentrierter Bioabfälle aus der Küche wie die Schalen und andere Obst- und Gemüsereste kommt immer eine Schicht trockener Rasenschnitt oder Sägespäne. So gleicht sich der Feuchtigkeitsgehalt im Komposthaufen mit der Zeit aus.
3. Regenwürmer mit Kompostbeschleunigern anlocken
Kompostbeschleuniger kann man ganz einfach selbst herstellen. Einfach Hefe und Zucker in ein paar Litern Wasser auflösen und mit der Gießkanne über dem Komposthaufen verteilen. Der Komposthaufen muss natürlich Kontakt zum Boden haben. Nur dann können die Würmer vom Boden in den Komposter gelangen. Alternativ gibt es auch große Komposter mit zwei bis drei Kammer nebeneinander. So können die Kompostwürmer von einer Kammer in die nächste wandern wenn es kein ausreichendes Futter mehr gibt oder die Lebensbedingungen in einer anderen Kammer besser sind.
Fazit: Mein rattensicherer Komposter für den Garten?
Wie auf den Fotos schon zu sehen ist benutze ich mittlerweile offene und geschlossene Komposter zusammen. Als offene Komposter für sämtliche Küchabfälle benutze ich als 3-Kammersystem einen rattensicheren Komposter aus Metall samt Deckel und Boden aus Metallgittern.
- Brista Metallgitter-Komposter 100 x 100 x 80cm*
- 2 mal Brista Deckel (Metallgitter für 100x100cm Komposter)* (auch als Boden nutzbar
Rattensicherer Komposter als Thermokomposter
Für die schnelle Kompostierung habe ich einen Thermokomposter. Falls im Sommer der Biomüll zu unangenehm riecht, kommt er auch dort hinein. Ansonsten ist er meine Quelle für Blumenerde oder Dünger für die Beete.
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Neudorff Thermokomposter DuoTherm mit Mäusegitter* (schützt auch vor Ratten)
Wer selbst schon einen Thermokomposter besitzt, der allerdings noch nicht rattensicher ist, kann einfach einen Deckel für einen Metall-Komposter unter den Thermokomposter legen. Dadurch können weiterhin die Würmer und Mikroorganismen vom Erdreich in den Thermokomposter aufsteigen ohne dass sich Ratten in den Komposter hineingraben können. So wird aus einem normalen Thermokomposter eine rattensicherer Komposter.
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Ich nutze für den 1. Kompostierungsgang einen rattensicheren offenen Kompostierer und setze den Kompost danach in unten mit Draht gesicherte Thermokomposter um. Mein Problem ist, dass die Ratten und Mäuse die Seitenwand an den Luftlöchern durchfressen und ihr Unwesen treiben.
Hallo, probiere doch mal folgende Änderung aus: Stelle den Thermokomposter auf ein Metallblech, welches auf z.B. auf Backsteinen oder Gasbetonsteinen steht. Ungefähr so wie ich unter meine Metallgitter-Komposter Steine zur besseren Belüftung gelegt habe. Vielleicht vergeht den Ratten dann die Freude an deinem Kompost. Ich drücke dir die Daumen!