In dieser Anleitung erfährst du, wie du aus Ästen eine Totholzhecke anlegen kannst. Darin kannst du Schnittgut von Bäumen und Sträuchern kompostieren. Du sparst dir die Entsorgungskosten und schaffst gleichzeitig einen nachhaltigen Garten mit einem Lebensraum für Tiere und Insekten.
Was ist eine Totholzhecke?
Eine Totholzhecke ist eine mit Stämmen eingefasste Sammlung von aufgeschichtetem Schnittgut von Bäumen oder Büschen. Sie kann entweder länglich wie eine kleine dicke Mauer gestaltet sein oder mit einem runden oder quadratischen Grundfläche wie ein Komposthaufen. Im Gegensatz zu einem Komposthaufen wird in der Totholzhecke eher gröberes Schnittgut kompostiert.
Totholzhecke oder Benjeshecke?
Beide Begriffe werden synonym gebraucht. Die Benjeshecke wurde von Hermann Benjes in der Form von Feldhecken beschrieben. Die original Benjeshecken waren locker aufgeschichtete Hecken mit bis zu 3 Meter Dicke entlang von Feldern. Die Ursprüngliche Benjeshecke wird auch mit Totholz angelegt. Die Vögel nutzen die Benjeshecke als Nist und Futterplatz und bringen dadurch Samen in die Hecke. So wird die Benjeshecke Schritt für Schritt zu einer lebenden Pflanzenhecke. Das Anlegen einer Benjeshecke ohne Zaunpfähle mit starken Ästen vom Baumschnitt habe ich in einem separaten Artikel beschrieben.
In 6 Schritten eine Totholzhecke anlegen
Auch wenn sie imposante Gebilde sind, sind Totholzhecken sehr einfach anzulegen. Hier in diesem Beispiel habe ich eine Totholzhecke mit 3 Meter länge und einem halben Meter Tiefe angelegt. Du brauchst:
- Zaunpfähle (angespitzt, 125cm Länge, Durchmesser ca. 5cm)
- Erdbohrer oder Lochspaten
- Bindedraht und Zange
- Handsäge oder Astschere für den Baumschnitt
1. Ausmessen der Position der Zaunpfähle für die Totholzhecke
Die Totholzhecke besteht insgesamt aus 12 Zaunpfählen und wird direkt vor der Wand mit 20cm Abstand angelegt. Damit wird diese Ecke im Hinterhof nicht nur optisch attraktiver, sondern auch für Flora und Fauna.

2. Eintreiben der Zaunpfähle
Bei weichem Boden können angespitzte Pfähle auch mit dem Vorschlaghammer in die Erde getrieben werden. Ich habe die Löcher für die Pfähle mit einem Erdbohrer gebohrt und sie dann mit dem Hammer 25cm tief in den Boden eingeschlagen.

Als Hilfe habe ich mir an den beiden Längsseiten eine Schnur zur Orientierung angebracht.
3. Befüllen der Totholzhecke mit Schnittgut
Als erste Schicht können ein paar dickere Äste oder Stammstücke fungieren. Sie bilden Hohlräume für Igel. Darüber kommt der Grünschnitt in Form von kleineren Ästen und Zweigen. Idealerweise sind die Äste über die Länge der Totholzhecke ineinander gesteckt. Dadurch ergibt sich ein gleichförmiger Aufbau.

Die Totholzhecke kann zu den Seiten verlängert werden. So kann bei größeren Mengen Baumschnitt einfach an die bestehende Totholzhecke angebaut werden.
4. Füllmaterial komprimieren
Von Zeit zu Zeit sollte der Baumschnitt komprimiert werden. So presst sich das Füllmaterial in den durch die Zaunpfähle vorgegebenen Rahmen und nutzt den Platz gut aus. Einfach vorsichtig über die Totholzhecke laufen und darauf achten, dass die Zaunpfähle beim Befüllen nicht oben auseinandergedrückt werden.

5. Zaunpfähle mit Bindedraht abspannen
Wenn die Pfähle sehr tief in die Erde eingetrieben wurden ist dieser Schritt nicht notwendig. Bei meiner Totholzhecke haben sich die oberen Enden aber schon beim Komprimieren auseinander gedrückt. Um dies zu verhindern habe ich nach dem Komprimieren die gegenüberliegenden Zaunpfähle straff miteinander verbunden.

6. Totholzhecke zurechtstecken
Während der Aufschichtung mit Ästen vom Baum- und Strauchschnitt rutschen immer wieder Zweige aus der Totholzhecke heraus. Wie kleine Antennen ragen sie aus der Totholzhecke heraus. Diese werden jetzt wieder in den Verbund zurückgesteckt. Damit ergibt sich ein sauberer Rand der Totholzhecke welcher ästhetisch viel ausmacht.

Was darf in die Totholzhecke?
Als Material kann alles an Ästen, Zweigen, Stammstücken oder anderen organischen Gartenabfällen für die Totholzhecke verwendet werden. Dies ist hauptsächlich sämtlicher Grünschnitt von Bäumen und Sträuchern. Die Äste verhacken sich ineinander und geben damit der Totholzhecke ihre Form und Stabilität.

Man kann aber auch das Schnittgut vom Rasenmäher in die Totholzhecke einarbeiten. Beim Anlegen der Totholzhecke würde ich sie aus ästhetischen Gründen eher mittig einarbeiten. So wird der Rasenschnitt vom Rasenmäher von den Ästen und Zweigen verdeckt wird – aber dies ist Ansichtssache. Deswegen ist die Totholzhecke für einen nachhaltigen Garten so praktisch – es funktioniert wie ein Art Komposthaufen.