Du suchst eine nachaltige Yogamatte? Dieser Vergleich zeigt dir alle wichtigen Arten von nachhaltigen Yogamatten aus Naturmaterialien wie Kork, Naturkautschuk, Baumwolle, Jute, Schurwolle oder Hanf. Viele Matten bestehen aber aus mehreren Materialien. In diesem Artikel erfährst du, was eine Yogamatte aus Naturmaterial auszeichnet und wo du sie kaufen kannst.
Vergleich von nachhaltigen Yogamatten aus Naturmaterial
Die wichtigsten Naturmaterialien für Yogamatten sind Naturkautschuk, Kork, Jute, Baumwolle und Schafswolle. Dieser Vergleich zeigt dir die Vorteile und die Nachteile der einzelnen Naturmaterialien. Oft bestehen aber nachhaltige Yogamatten aus mehreren Naturmaterialien.
Nachhaltige Yogamatten aus dem Naturmaterial Naturkautschuk (auch Naturlatex, Naturgummi)
Bei Yogamatten aus Kautschuk muss genau auf die Inhaltsstoffe geachtet werden. Kautschuk bedeutet nicht gleich Naturkautschuk. Künstlicher Kautschuk oder Synthesekautschuk wird aus Erdöl gewonnen (z.B. EPDM). Dagegen wird Naturkautschuk aus dem Milchsaft vom Kautschukbaum gewonnen. Diese stammen hauptsächlich von großen Plantage in Thailand, Indonesien und Malaysia.
Naturkautschuk hat einen markanten Eigengeruch. Der verfliegt zwar nach dem Auspacken von einer Yogamatte aus Naturkautschuk nach ein paar Tagen, aber richtig weg geht der Geruch nicht. Neben Naturkautschuk wird teilweise auch die Bezeichnung Naturgummi oder Naturlatex benutzt.
Naturkautschuk kann gesundheitsschädlich sein
Auch wenn Naturkautschuk aus dem Milchsaft von Pflanzen gewonnen wird ist er nicht automatisch frei von Schadstoffen. Der Pflanzensaft muss vulkanisiert werden um eine robuste, elastischen Yogamatte zu machen. Manche Hersteller setzen dabei giftige Nitrosamine ein. Diese Schadstoffen können später aus der Yogamatte wieder entweichen. Nitrosamine sind krebserregende Schadstoffe. Die Zeitschrift Öko-Test hat schon verschiedentlich den Gehalt an Schadstoffen in Yogamatten getestet (z.B. Heftausgabe 01/2019 .
Die gute Nachricht aber: einige Hersteller legen großen Wert auf schadstofffreie Yogamatten aus Naturkautschuk!
Naturkautschuk-Yogamatte: nachhaltig, gut und günstig
Der Vorteil von Naturkautschuk für Yogamatten liegt in guten Eigenschaften und der Auswahl von Matten in unterschiedlichen Dicken und Größen. Naturkautschuk ist leicht zu reinigen, rutschfest, lässt sich gut rollen oder gar falten. Es gibt die Yogamatten auch in unterschiedlicher Dicken zu kaufen. Bei Yogamatten aus Naturmaterialien sind sie die günstigsten unter den nachhaltigen Yogamatten.
Die Reise-Yogamatte aus 100% Naturkautschuk von Jadeyoga lässt sich falten und ist mit 1,6mm Dicke und 0,68kg Gewicht super für unterwegs geeignet. Mit der Größe einer Trinkflasche passt sie auch in die Seitentasche von einem Tagesrucksack.
Naturkautschuk-Yogamatte Jadeyoga*
40€ / 0,68kg / 1,6mm / 61 x 173cm
Allerdings weisen so dünne Naturkautschukmatten eine gewisse Dehnung bei bestimmten Yogaübungen auf. Aus diesem Grund gibt es auch Naturkautschuk-Matten mit einer nicht dehnbaren Schicht.
Etwas dicker mit 3 mm Stärke ist die Jadeyoga Travel Mat* die ebenfalls aus 100% Naturkautschuk besteht.
66€ / 1,4kg / 3mm / 61 x 173cm
Yogamatten aus Naturkautschuk und Baumwolle
Von der Firma Manduka gibt es die nachhaltige Yogamatte eKo superLite Travel*. Zusätzlich besitzt sie eine Schicht aus einem Baumwolle-Polyester-Gewebe. Sie besteht damit nicht zu 100% aus Naturmaterialien.
Durch die Kombination von Naturkautschuk und dem Baumwollgewebe dehnt sich nicht so stark wie reine Naturkautschuk-Yogamatten.
45€ / 0,95kg / 1,6mm / 61 x 180cm
Die eKO-Lite-Yoga-Mat* von Manduka ist sogar aus drei verschiedenen Schichten aufgebaut. Sie ist mit ihrem Gewicht von 2,3kg auch ziemlich groß und schwer für den täglichen Transport im Rucksack. Durch die Dicke ist sie aber die ideale Matte für Zuhause.
80€ / 2,3kg / 4mm / 61 x 180cm
Die Korkmatten: nachhaltige Yogamatte aus Kork als Naturmaterial
Kork wird aus der Rinde der Korkeiche hergestellt. Alle paar Jahre wird der Baum geschält und braucht dann wieder circa 10 Jahre bis eine dicke Korkschicht zum Schutz von Stamm und Ästen nachgewachsen ist. In dieser Zeit bindet der Baum viel CO2. Das Kohlendioxid ist damit auch in den Yogamatten aus Kork gespeichert. In Europa ist Portugal der größte Produzent von Kork. Kork-Yogamatten die ausschließlich aus Kork bestehen habe ich noch nicht gefunden. Allerdings hat die Korkyogamatte von Baghi* aus 94% reinem Kork und 6% künstlichem Kautschuk.
100€ / 0,9kg / 5mm / 66 x 183cm
Yogamatten aus Kork und Naturkautschuk
Naturkautschuk ist das Naturmaterial der Wahl für die robuste, rutschfeste Unterseite. Statt Kautschuk wird teilweise auch der Begriff Naturlatex verwendet.
Von der Firma Moyakora gibt es eine solche Kork-Kautschuk-Matte*. Allerdings ist bei ihr der Korkanteil auf eine dünne Schicht an der Oberseite reduziert.
79€ / 2,2kg / 4mm / 61 x 183cm
Von Treehuggr gibt es die etwas dickere Yogamatte Classic Line Natural*. Hier wurde Kork als Oberseite und als Gemisch bei der Unterseite verwendet.
Sie ist leichter, größer und mit jedem Kauf wird 1€ zum Schutz von Buchen-Urwäldern an Peter Wohlleben gespendet. Die Oberseite besteht komplett aus Kork und die Unterseite aus einem Gemisch aus recyceltem Naturkautschuk und Korkmehl.
90€ / 1,6 / 5mm / 66 x 186cm
Korkyogamatten mit TPE-Unterseite
Die meisten Kork-Yogamatten besitzen eine Unterseite aus dem Kunststoff TPE (Thermoplastische Elastomere). TPE ist ein Kunststoff der frei von giftige Weichmacher ist. Dadurch wird die Korkyogamatte auf dem Boden rutschfest und schützt den Kork vor Beschädigungen. Yogamatten aus TPE haben beim Test von Kunststoff-Yogamatten der Zeitschrift Öko-Test mit „sehr gut“ abgeschnitten.
Von Lotuscrafts gibt es Kork-TPE-Yogamatte Cork Lotus*. Kork ist biologisch abbaubar und TPE lässt sich gut recyceln. Zudem wird die Yogamatte CO2-neutral hergestellt.
50€ / 1,1kg / 5mm / 66 x 183cm
Nachhaltige Yogamatten aus Pflanzenfasern
Matten aus Pflanzenfasern haben eine lange Tradition – warum diese nicht auch für Yogamatten benutzen. Die üblichen Pflanzenfasern für Textilien eigenen sich auch super für Yogamatten.
Yogamatte aus Baumwolle
In Deutschland und Österreich werden die Baumwoll-Yogamatten von Grüne Erde produziert. Sie besteht aus fair produzierter Bio-Baumwolle. Dadurch ist sie mit dem GOTS-Siegel zertifiziert. Genäht ist sie wie eine Steppdecke und besteht zu 100% aus Baumwolle. Rutschfest wird sie durch eine Beschichtung.
119€ / 75 x 200cm
Yogamatte aus Jute
Auch aus der Pflanzenfaser Jute lassen sich robuste, nachhaltige Yogamatten herstellen. Zusammen mit Naturkautschuk bleibt die Matte auch bei dynamischen Yoga-Stilen an Ort und Stelle.
Auf dem Foto ist das Gewebe aus der Pflanzenfaser Jute gut zu erkennen. Dadurch ergibt sich auf der einen Seite eine Gewebestruktur. Für die Polsterung und Rutschfestigkeit sorgt wieder die Schicht aus Naturkautschuk.
Die Öko-Jute-Yogamatte* von Lotuscrafts besteht aus 20% recycelten Natutkautschuk und ist biologisch abbaubar.
70€ / 2,5kg /4mm / 180 x 61cm
Hanf-Yogamatten
Bei Yogamatten aus Hanf ist die Auswahl in Deutschland noch recht überschaubar. Der Hanfstoff für die Matten kommt meistens aus Nepal und wird wild geerntet. Die Vorteile von Hanf liegen auf der Hand:
- Hanf braucht viel weniger Wasser als Baumwolle
- er kann ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut werden
- Pflanzenfasern von Hanf ist viel robuster als die von Baumwolle
Ästhetisch ansprechend ist die Hanf-Yogamatte von KhaliKhutta*. Die Oberfläche ist ein Mischgewebe aus Hanf und Baumwolle. Eingefasst ist sie mit einem Textilband aus Brennnesseln.
130€ / 1,1kg / 66 x 180cm
Yogamatte aus Schurwolle
Viele der Yogamatten aus Schurwolle haben jedoch einen Kern aus Polyester oder eine Beschichtung aus PU-Kunststoff. Als nicht-vegane aber dennoch plastikfreie Alternative gibt es noch Yogamatten aus Schurwolle. Zum Beispiel die nachhaltige Yogamatte Saat des Lebens* von der deutschen Firma The Spirit of OM. Die Schurwolle stammt von Merinoschafen aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT). Die Unterseite ist mit Latex beschichteter Baumwollstoff.
120€ / 20mm / 85 x 198cm
Yogamatten aus Recycling-Material
Matten aus Recycling-Material sind zwar nicht zwangsläufig aus Naturprodukten hergestellt, aber dennoch nachhaltige Yogamatten. Durch die Wiederverwendung von Rohstoffen wird alten Produkten ein zweites Leben geschenkt.
Recycling-Yogamatten aus Schaumstoff
Die Yogamatten von Hejhej-mat aus Deutschland bestehen aus recycelten Schaumstoffresten und Bio-Baumwolle*. Sie werden in integrativen Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen hergestellt. Wenn die die Yogamatte ihr Lebensende erreicht hat, kann sie einfach wieder zurückgeschickt werden – aus alten Yogamatten werden dann wieder neue hergestellt und der Produktkreislauf kann wieder von vorne beginnen.
130€ / 1,5kg / 5mm / 65 x 186cm
Yogamatte aus recycelten PET-Flaschen
Aus knapp 30 alten Plastikflaschen wird die Yogamatte Mindful Mate* aus recyceltem PET-Kunststoff hergestellt. Die Oberfläche ist mit Naturkautschuk beschichtet.
109€ / 1,9kg / 4,5mm / 64 x 180cm
Eine gebrauchte Yogamatte ist eine nachhaltige Yogamatte
Die nachhaltigste Yogamatte ist die, die nicht extra produziert werden muss. Eine gebrauchte Yogamatte hat natürlich nicht mehr den Charme ausschließlich für mich hergestellt worden zu sein. Andere haben schon auf ihr trainiert und sie hat Schweiß und mitunter einige dreckige Böden abbekommen.
Können Yogamatten in der Waschmaschine gewaschen werden?
Zum Glück lassen sich viele Yogamatte leicht waschen. Einige sogar in der Waschmaschine. Yogamatten aus Kunstfasern (PVC, TPE, PU-Schaum) können bei maximal 30°C mit Schonwaschgang und wenig Waschmittel in der Waschmaschine gewaschen werden. Einige Hersteller geben auch höhere Temperaturen für ihre Matten an. Bitte nicht Schleudern, sondern einfach zum Trocknen in Handtücher einrollen, Wasser auspressen und luftig aufhängen.
Yogamatten aus Naturkautschuk und Kork nur per Hand waschen
Naturkautschuk ist anspruchsvoller bei der Pflege. Deshalb sollten die Matten aus diesem Naturmaterial mit einer maximal handwarmen Essig-Wasser-Lösung feucht abgewischt werden. Gut eignet sich Apfelessig im Verhältnis 1:1 mit Wasser.
Solche Pflegemittel werden auch von einigen Herstellern angeboten. Meistens sind dabei auch noch ätherische Öle enthalten. Aber auch solch eine Lösung lässt sich einfach selbst herstellen. Yogamatten aus Naturkautschuk sollten nicht direkt in der Sonne stehen! Sie können dadurch schneller porös werden.
Korkmatten sollten ebenfalls nur per Hand gereinigt werden. Hier eignet sich ein Mischung aus Wasser mit einigen Tropfen Teebaumöl.
Generell gilt: Achte auf die Pflegehinweise in der Verpackung deiner Yogamatte! Notfalls findest du sie auch auf den Seiten der Hersteller.
Was zeigt der Vergleich von nachhaltigen Yogamatten?
Bei der Recherche zu den Vorteilen und Nachteilen von nachhaltigen Yogamatten habe ich viel gelernt. Mir war nicht bewusst, dass es neben Naturkautschuk und Kork so viele andere Naturmaterialien für Yogamatten gibt. Die Vielfalt von Yogamatten mit und aus Naturkautschuk ist sicherlich am größten.
Sind nachhaltige Yogamatten aus Naturmaterial biologisch abbaubar?
Der Vergleich zeigt, dass nur Yogamatten aus Baumwolle, Hanf oder Schafswolle komplett biologisch abbaubar sind. Naturkautschuk und TPE sind nur äußerst eingeschränkt biologisch abbaubar. Es handelt sich zwar um Naturmaterial (Kautschuk) bzw. Bio-Kunststoff (TPE), doch die Techniken und Chemikalien bei der Herstellung entscheiden über die biologische Abbaubarkeit. Naturkautschuk ist nicht in jedem Fall biologisch abbaubar und die Hersteller sagen es teilweise nicht exakt.
Yogamatte aus Recycling-Material
Erfreulich sind die vielen Yogamatten aus Recycling-Material. Oft wird dafür Naturkautschuk-Recycling verwendet. Zum Beispiel für die Yogamatte von Lotuscraft*.
Wer allerdings nicht unbedingt eine neue Yogamatte braucht sollte sich eine gebrauchte Yogamatte zulegen. Denn auch nachhaltige Yogamatten müssen erst produziert und dann transportiert werden. So kann eine vielleicht nicht komplett biologisch abbaubare Yogamatte nachhaltiger sein, als eine super nachhaltige Neu-Yogamatte.
Eine nicht nachhaltige Yogamatte aus Kunststoff kann Schadstoffe enthalten
In vielen Haushalten stehen die üblichen Yogamatten aus Plastik in der Zimmerecke. Sie bestehen meist aus den Kunststoffen PVC (Polyvinylchlorid) oder PU-Schaum (Polyurethan). Durch giftige Weichmacher bleiben diese Plastik-Yogamatten lange weich und rutschfest. Das gleiche Problem hatte ich auch schon in dem Artikel Weichmacher in Plastikflaschen beschrieben.
Besonders günstige Yogamatten aus PVC enthalten Weichmacher wie zum Beispiel Phthalate. Diese Schadstoffe können durch Ausdünstungen und mechanische Belastung aus der Yogamatte austreten und die Gesundheit schädigen. Einen guten Überblick liefert diese Seite vom Umweltbundesamt.
Yogamatten aus PVC und PU – günstig und teilweise giftig
Andere günstige Yogamatten werden aus dem Kunststoff PU (Polyurethan) hergestellt. Entweder die Matten bestehen komplett aus PU-Schaum oder haben eine PU-Beschichtung. PU ist vor allem wegen seinen Ausgangsmaterialien ein Problem. PU wird aus hochgiftigem Isocyanat hergestellt.
Traurige Berühmtheit erlangte dieses Gift bei dem Chemieunfall in einer Pestizidfabrik in Bophal (Indien) im Jahr 1984. Damals entwich aus einem defekten Chemikalientank eine Gaswolke aus Isocyanaten. Dadurch starben 2800 Menschen in den Slums neben der Fabrik und führte bei mehrere Hunderttausend Personen zu Schädigungen an Augen und Schleimhäuten.
Deswegen wird bei nachhaltigen Yogamatten Naturmaterial verwendet und auf die Produktionsbedingungen für Menschen und die Auswirkungen auf die Natur geachtet.
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Hallo, 🙂
Nachhaltigkeit ist ein sehr wichtiges Thema!! Weshalb ich die Produkte von Manduka perfekte finde. Die nachhaltige Yogamatte, in verschiedenen Farben und sogar auch in verschiedenen Dicken, werden zudem in Deutschland produziert.
Habe persönlich nur gute Erfahrungen mit der Marke gemacht. 🙂
VG
Lisa