Ich war schon immer fasziniert von Menschen, deren minimalistische Wohnungseinrichtung nur aus einem Bett, Kleiderschrank, Bücherregal und einer Zimmerpflanze bestand. Mit diesen Tipps zum Ausmisten förderst du ein Gefühl von Ruhe und Freiheit in deiner Wohnung.
Was ist Minimalismus?
Minimimalismus bedeutet den Fokus auf das Wesentliche zu richten. Dabei geht es nicht um Verzicht oder einer asketischen Lebensweise. Vielmehr geht es um die Dinge, die uns ganz besonders wichtig sind und eine Vermeidung von Ballast. Physisch wie auch emotional. Minimalistisch kann nicht nur die Wohnungseinrichtung sein – Minimalismus ist auch ein Lebensstil. Du kannst Minimalismus in den Beziehungen zu deinen Freund*innen leben und auch minimalistisch in der Wahl deiner täglichen Erfahrungen sein.
Minimalistisch wohnen: mehr Entspannung durch weniger Ballast
Warum fördert eine minimalistische Wohnungseinrichtung die Entspannung in den eigenen vier Wänden? Jedes Kleidungsstück, Wohnaccessoir oder Möbelstück bringt eine Geschichte mit.
Jeder Gegenstand kostet Geld und Zeit
Als rational handelnde Person überlegst du dir meist genau warum du dir Dinge anschaffst. Du planst mit den gekauften Dingen irgendetwas anzustellen. Idealerweise hilft dir der Gegenstand bei der Befriedigung von Bedürfnissen wie die Bewältigung von Aufgaben oder mit funktionaler und modischer Kleidung ausgestattet zu sein.
Doch der Besitz allein reicht nicht aus, ausgenommen vielleicht Gemälde oder andere Luxusgegenstände. Mit Spielkonsolen muss gespielt werden, mit Werkzeug muss gebaut werden und die neue Yogamatte will benutzt werden.
Das alles kostet uns ein weiteres Mal etwas, was wir nur begrenzt haben: Zeit. Wir brauchen Lebenszeit zum Arbeiten, damit wir später uns Dinge kaufen können. Weiterhin brauch dann noch einmal Zeit, um den Gegenstand zu nutzen. Dadurch rechtfertigen wir die Kaufentscheidung vor uns selbst.
Ballast abwerfen bringt Leichtigkeit
Dich von Dingen zu trennen die du nicht mehr brauchst, schafft nicht nur Platz in der Wohnung, sondern auch Platz im Geist. Jeder Gegenstand den du nicht nutzt, wird dich unbewusst an die ursprüngliche Kaufabsicht erinnern. Beispielsweise das uneingelöste Versprechen dir gegenüber nach mehr Sport. Du hast lange nach einer nachhaltigen Yogamatte gesucht, sie dir schicken lassen und jetzt steht sie ungenutzt in der Ecke. Sie erinnert dich jedes Mal an deinen eigentlichen Plan und bereitet dir ein schlechtes Gewissen.
2 Tipps zum Ausmisten – endlich minimalistisch Wohnen
Okay, du willst endlich ordentlich deine Wohnung ausmisten. Hier zwei Tipps für den Anfang:
1. Die Ein-Jahres-Regel
Als einfache Regel zum Aussortieren gibt es die Ein-Jahres-Regel. Diese Regel besagt, dass alle Gegenstände die du länger als ein Jahr lang nicht benutzt hast aussortiert werden können. Wenn du den Gegenstand im vergangenen Jahr nicht benutzt hast ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du ihn auch im nächsten Jahr nicht nutzen wirst. Zeit sich von diesem Gegenstand zu trennen und vielleicht damit eine anderen Person glücklich machen?
2. Die 3-T-Regel
Bei der 3-T-Regel geht es um die drei Kategorien für alle deine Gegenstände: Treasure, Transfer und Trash. Konkret bedeuten die T‘s:
- Treasure: alles was dir lieb und heilig hast – das behältst du auf jeden Fall
- Transfer: zu gut zum Wegschmeißen, aber zu schlecht zum Behalten – verschenke oder verkaufe es oder spende es für einen guten Zweck
- Trash: diese Dinge brauchst du nicht – Aussortieren!
Besorge dir zum Ausmisten drei große Kartons und beschrifte sie mit den drei Kategorien. Jetzt kannst du Stück für Stück dich vom Ballast in deiner Wohnung befreien.
Ein Nein zu Ballast bedeutet auch ein Ja zu etwas anderem
Sich von etwas zu trennen heißt auch mehr Zeit und Lust für etwas anderes zu haben. Das genau ist mit Minimalismus gemeint – Zeit für die wichtigen Dinge zu haben.
Wenn Dinge in deinem Zuhause dir ein schlechtes Gewissen machen, dann wirkt sich dies auch auf deine Stimmung aus. Die Dinge in deiner Umgebungen sollten dir gute Gefühle bereiten, sie sollen Lust machen. Frust klaut dir nur Energie und Schaffenskraft.
Um zu dem Beispiel mit dem Sport zurückzukehren: Wenn die Yogamatte noch immer unbenutzt herumsteht, dann ist Yoga vielleicht nicht dein Sport? Verschwende nicht die Zeit gegen deinen Schweinehund zu kämpfen. Trenne dich von der Yogamatte und probiere etwas anderes aus. Vielleicht spielst du ja lieber Squash? Statt Frust beim Gedanken an Yoga spürst du dann jedes Mal Lust auf Squash wenn du den Schläger siehst!
Ich hoffe du kannst was mit diesen beiden Tipps zum Ausmisten in deiner Wohnung anfangen und erlebst selbst, wie eine minimalistische Wohnung Ruhe und Entspannung fördert!
Titelbild: verändertes Design, ursprünglich von bradjavernick CC BY 2.0