3D-Drucker können als wertvolles Werkzeug Probleme lösen. Oft drucken sie nur Plastikmüll. Die Andwendung bestimmt, ob ein 3D-Drucker nur ein weiteres Gadget der Überflussgesellschaft ist oder Teil einer nachhaltigen Produktionskette sein kann. 4 Beispiele für einen sinnvollen Einsatz von 3D-Druckern.
3D-Drucker nachhaltig einsetzen
Oft sind es nur Spielfiguren oder kleine Gadgets – viele Ausdrucke haben wenig sind. Auch nicht jeder Ausdruck gelingt beim ersten Mal. Dennoch haben 3D-Drucker ein großes ökologisches Potential.
1. Plastik-Recycling
Ob Reprap oder Ultimaker, viele Drucker müssen immer wieder neu eingestellt werden. Das Filament und die Druckeigenschaften müssen zum Druck-Objekt passen. Fehldrucke sind dabei die logische Konsequenz. Doch was machen mit den missglückten 3D-Drucken? Um die Fehldrucke wieder zu neuem Ausgangsmaterial zu verarbeiten braucht es einen Plasik-Schredder und einen Filament-Drucker. Erst wird der 3D-Druck zu kleinen Plastik-Stückchen zerkleinert, die dann in einem Extruder aufgeschmolzen und zu einem Endlosfaden ausgedruckt werden. Das Filament wird auf einer Spule aufgerollt und steht für den nächsten Druck zur Verfügung. Hier ein Video von Precious Plastics mit einem Prototyp eines Filament-Extruders.
- Übersicht von verschiedenen Schreddern und Filament-Extrudern
- Open-Source Shredder für 3D-Drucke und Plastikmüll von Dave Hakkens
2. Reparatur von Haushaltsgegenständen
Hier liegt meiner Meinung nach die eigentliche Stärke eine 3D-Druckers. Viele Dinge in unserem Haushalt bestehen aus Plastik und gehen im mit der Zeit kaputt. Eine Reparatur ist oft aufwändig oder teuer.
Hier kann ein kleines Plastik-Teil den Unterschied machen, ob ein Gerät neu gekauft werden muss. Schon Dinge wie eine neue Akku-Abdeckung für die Fernbedienung oder ein abgenutztes Plastikteil im Küchenmixer – beides Cent-Artikel, aber entscheidend für die Nutzung des Produktes.
- Anleitung wie mit 3D-Druckern kaputte Kleinteile erstezt werden können
- RCLifeOn zeigt auf Youtube, was er mit seinem Drucker in seinem Haushalt alles reparieren konnte
3. Den eigenen 3D-Drucker verbessern
Es ist fast obligatorisch, dass die ersten Drucke der Verbesserung des Druckers dienen. Auf Thingiverse, einer Datenbank für Druckvorlagen, finden sich nicht nur viele Alltagsgegenstände zum Drucken, sondern auch ganze 3D-Drucker in ihren Einzelteilen. Da auch die Drucker selbst zum großen Teil aus Kunststoff bestehen, gibt es auch hier Bedarf kaputte Teile zu ersetzen. Mit verschiedenen Erweiterungen zum Selberdrucken (z.B. Lüfter, Klammern, Kabelführungen) kann die Druckqualität verbessert werden.
4. Kleine Windkraftanlagen drucken
Für wen der 3D-Drucker nur ein Mittel zum Zweck ist, kann ihn als Werkzeugmaschine einsetzen. Für viele Anwendungen ist Kunststoff die bessere Wahl. Windkraftanlagen sind nur ein Beispiel. Die Energiewende ist eines der drängenden Fragen der Menschheit. Auch hier kann 3D-Druck helfen. Viele Leute experimentieren schon mit selbstgeduckten Windkraftanlagen. Schnell lassen sich Prototypen für Rotorblätter erzeugen, denen Regen und Wind nichts anhaben kann.
- Sammlung von 3D-Objekten von Windkraftanlagen
- Reprap-Windturbine: kleine Windkraftanlagen, die fast ausschließlich aus dem Drucker kommt
- Solarenergie: Dual Axis Solar Tracker – Nachführanlage für kleine Solarmodule
Wozu der Aufruf?
Dieser Artikel soll dazu anregen, den Drucker als Werkzeug zur Lösung von Problemen zu begreifen. Die Welt hat schon genug Fidget-Spinner, Star-Wars-Skulpturen oder Smartphone-Halter auf ihren Mülldeponien zu liegen. 3D-Drucker können nur dann einen sinnvollen Beitrag für eine nachhaltige Gesellschaft leisten, wenn sie helfen Müll zu vermeiden. Das Kunststoff-Filament der Drucker muss energieaufwändig hergestellt werden (z.B. ABS aus Erdöl, PLA aus der Melasse und Glukose).
3D-Drucker an sich machen die Gesellschaft nicht nachhaltiger – richtig eingesetzt dagegen schon. Hier ist dafür auch ein Leitfaden über 3D-Drucker für Anfänger und ihr ökologisches Potential.
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