Nachhaltig leben heißt hin und wieder auch mal was reparieren zu müssen. Nicht alles lässt sich mit Holz machen. Besonders wenn es mal robuster werden soll oder der Witterung standhalten soll. Stahlkonstruktionen können leicht mit wenig Werkzeug selbst gebaut werden.So kann ich mir manch einen Gang zum Baumarkt sparen und statt Shopping-Erlebnissen, mir selbst Kenntnisse im Metallbau aneignen. Metall mit dem Winkelschleifer zu trennen, harmoniert aber nicht mit meiner Hobby-Werkstatt: zu ungenau, zu viele Funken, zu laut, zu dreckig. Da muss was ordentliches her. Wie ich die passende Säge FEM780 XL A* für mich gefunden habe, beschreibe ich in diesem Artikel.
Bandsäge, Kreissäge, Metalltrennsäge oder Kaltkreissäge – Vor- und Nachteile?
Es gibt viele verschieden Methoden, um Metall zu sägen. Metallsägen für eine Hobby-Werkstatt gibt es aber bestimmt Kriterien die wichtig sind. Hier in Kürze die Möglichkeitn und ihre Vor- und Nachteile für den Hobby-Bereich:
Metalltrennsäge für die Hobby-Werkstatt
Sind wie Kreissägen, nur dass sie eine Trennscheibe zum Schneiden haben. Es ist wie eine Fest eingebauter Winkelschleifer, damit die Schnitte senkrecht und gerade gemacht werden können.
+ günstig in der Anschaffung
+ klein und leicht
– starker Funkenflug
– gesundheitlich bedenklich durch Sägestaub
– laut
– erhitzt das Werkstück stark
– es bleiben Grate am Schnitt, die nachbearbeitet werden müssen
Kreissäge
Ist wie eine normale Kapp- und Gehrungssäge, nur das sie langsamer dreht (ca. 2000 bis 4000 rpm) als eine Säge für Holz.
+ hohe Schnittleistung
+ gerade Schnitte
+ klein und leicht
+ kaum Funkenbildung
+ saubere Schnitte
– sehr laut
– teure Sägeblätter
– Metallspäne fliegen durch die Werkstatt
Bandsäge
Statt eines Sägeblattes wird mit günstigen Sägebändern gearbeitet. Diese werden durch Rollen angetrieben und arbeiten sich langsam durch das Material. Teure Modelle haben eine Absenkautomatik, diese führt die Säge selbständig durch das Material. Dadurch hat man beim Sägen Zeit für andere Dinge und muss nicht an der Maschine bleiben.
+ günstige Sägebänder
+ keine Funkenbildung
+ relativ geräuscharm
+ sägt fast alles
+ Werkstück wird kaum erhitzt
+ saubere Schnitte
– niedrige Schnittleistung
– relativ groß
Kaltkreissäge
Das sind, neben Bandsägen, die Sägen für die Profis. In Schlossereien werden überwiegend Kaltkreissägen für kleine Werkstücke eingesetzt. Sie drehen sich noch langsamer als Metallkreissägen (auch Dry-Cutter genannt), erhitzen damit das Werkstück kaum und haben durch spezielle Sägeblätter trotzdem eine hohe Schnittleistung bei vertretbarem Lärm.
+ hohe Schnittleistung
+ saubere Schnitte
– teuer in Anschaffung
– teure Sägeblätter
Welche Metallsäge für die Hobby-Werkstatt?
Nach einer umfassenden Recherche habe ich für mich die Bandsäge FEM780 XLA von Femi entschieden, als optimale Metallsäge für die Hobby-Werkstatt ausgewählt. Wichtig waren mir vor Allem zwei Kriterien: kein Funkenflug und ein Geräuschpegel, mit dem ich zu jeder Tages- und Nachtzeit arbeiten kann. Dies alles sollte auch mit innerhalb von meinem Budget von 400 € bewegen.
Gefahr durch Funkenflug
Ich habe keine eigene Metallwerkstatt. Ich arbeite auch viel mit Holz und so sieht es dann auch in der kleinen Werkstatt aus: Holzspäne, Holz und andere Werkzeuge sind alle in dem selben Raum, der auch nicht sonderlich gut belüftet ist. Also hohe Brandgefahr! Damit fallen Metalltrennsägen oder Trennständer für Winkelschleifer schon einmal aus.
Lärm
Möglich wären noch eine Kreissäge. Sie erzeugt zwar auch Metallsplitter, die weit durch die Werkstatt fliegen, das wäre aber durch einen Splitterfang zu verhindern. Allerdings sind diese Sägen extrem Laut. Das würde meine Nachbarn auf die Barrikaden treiben und mir das Sägen abends oder am Wochenende unmöglich machen.
Möglich wäre noch eine Kaltkreissäge: keine Funken und weniger Lärm und präzise Schnitte. Allerdings sind Kaltkreissägen mit diesem Budget nicht zu haben. Und auch die Sägeblätter liege deutlich über den Kosten von Sägeblättern für Metallkreissägen.
Warum die Femi FEM780 XL A Bandsäge?
Ich habe viele Stunden damit zugebracht, mich auf diversen Werkzeug- und Metallbauforen zu belesen. Besonders ist da das Forum Zerspanungsbude zu empfehlen, wo sich viele Hobby-Schlosser gegenseitig unterstützen.
Auch die vielen kritischen Rezensionen auf Amazon geben Aufschluss darüber, ob die Metallsäge ihr Geld Wert ist. Von der Qualität ist die FEM780 XL A besser verarbeitet als die Konkurrenz, die in China produzieren wie z.B. Güde und Holzmann. Speziell die Güde MBS-125 ist weit verbreitet und war zuerst mein Kaufoption. Da ist aber der Motor deutlich schwächer und es wird oft beklagt, dass die Verarbeitung der Maschine starke Fluktuationen hat. Von asymmetrischen Klemmbacken, falschen Winkelangaben und schneller Abnutzung von Sägebändern und Sägebandführung wird berichtet.
Alternativ stand die etwas teurer FLEX SBG 5910 auf dem Wunschzettel, die ähnlich gute Kritiken hat. Allerdings hat sie einen geringfügig kleineren Sägequerschnitt, der für mich das Zünglein an der Wage war.
Die Femi FEM780 XL A* ist kein Profi-Gerät der Spitzenklasse, hat aber durchweg gute Kritiken bekommen. Ihr Vorteil ist, dass sie mit einem passendem Tisch auch als Vertikal-Bandsäge benutzbar ist. Mit zwei Sägegeschwindigkeiten schont sie die Sägebänder. Zu beachten ist, dass durchweg nur Bi-Metall-Sägebänder genutzt werden sollen – da sind sich die Praktiker allesamt einig. Die paar Euro mehr, machen einen riesigen Unterschied bei der Standzeit vom Sägeband. Die FEM780 nutzt Sägebänder der Standardgröße 1335*13*0,65mm*. Damit sind die Verbrauchsmaterialien günstig zu bekommen. So ein Sägeband mit Bi-Metall-Qualität kostet damit circa 6€.
Die FEM780 XL A ist eine günstige Bandsäge für die Hobby-Werkstatt, die vielseitig einsetzbar ist. Und wird sie mal nicht gebraucht, kann sie ins Regal gestellt werden. Wegen des geringen Gewichts ist sie auch mobil einsetzbar, wenn mal draußen gesägt wird.
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Ich verwende für viele kleinere Arbeiten einfach eine Stichsäge mit einem passenden Sägeblatt.
Da ich bereits eine Stichsäge hatte, war die „Umrüstung“ easy. Funkenfliegen nicht und mit einer Schiene bekommt man auch längere Bleche gerade geschnitten.
Der Lärmpegel ist abhängig von der Hub- bsw. Sägegeschwindigkeit.
Die Lautstärke einer Kreissäge kann schon mal sehr laut werden, aber ich bin der Meinung, dass man mit verschiedenen Mitteln wie z.B Lärmschutzwänden die Lautstärke gut regulieren kann. Muss man halt schauen, ob sowas ins Budget passt, aber ermöglicht jedenfalls das Arbeiten mit lauten Geräten.
Vielen Dank für den Beitrag zur Metallsäge für die Hobby-Werkstatt. Meine Schwester hat Stahlbleche bestellt, die sie für eine Kunstausstellung klein sägen muss. Gut zu wissen, dass Metalltrennsägen wie Kreissägen funktionieren und nur eine Trennscheibe haben.