Warum sind Einweggrills so schlecht und welche Alternativen gibt es?

Welche Alternativen gibt es zu Einweggrills?

Einweggrills spalten die Gesellschaft. Für einige sind sie eine praktische, schnelle Grillmöglichkeit und für die anderen ein Symbol für unsere Wegwerfgesellschaft. Abgebrannte Einweggrills sammeln sich in den Büschen rund um Badestellen oder in Parks. Was sind die Nachteile und welche Alternativen gibt es für Einweggrills?

Was macht Einweggrills so praktisch?

Die Einweggrills sind für circa 4 bis 7 € in jedem größeren Supermarkt oder an Tankstellen zu bekommen. Sie sind nur so groß wie ein Stapel Druckerpapier und passen damit in jeden Rucksack. Der Grillanzünder ist als Chemikalie der Grillkohle entweder direkt zugesetzt oder wird in Form einer Matte über die Kohle gelegt und angezündet.

Wie funktioniert ein Einweggrill?

Ein Einweggrill besteht aus einer Pfanne aus Aluminiumfolie die oben mit einem Drahtgeflecht aus als Rost abgedeckt ist. Der Brennstoff aus Holzkohle und einem Grillanzünder ist bereits anzündfertig im Grill enthalten. Das macht die Einweggrills so praktisch: auspacken, anzünden und nach ein paar Minuten losgrillen.

Einweggrills - viel Müll für einmaliges Grillen
Einweggrills – viel Müll für einmaliges Grillen (Quelle: valakirka CC BY-SA-2.0

Nach dem Grillen bleibt nur noch die Aluminiumhülle und der Rost übrig. Auffüllen lassen sich die Grills nicht – dafür müsste die Alu-Pfanne aufgeschnitten werden. Es würde auch keinen Sinn ergeben, da die nachgeschüttete Grillkohle ohne extra Grillanzünder nur schwer in der kleinen Aluminiumpfanne angezündet werden kann.

In welchen Müll muss man einen Einweggrill entsorgen?

Nach dem der Einweggrill nach dem Grillen komplett abgekühlt ist kann er in der Restmülltonne entsorgt werden. Wichtig ist hier in jedem Fall dass Reste von heißer Glut nicht einen Brand in der Mülltonne entfachen können.

Wer die wertvollen Rohstoffe der Grillpfanne (Aluminium) und vom Rost (Stahl) des Einweggrills recyceln möchte, kann sie auch in die gelbe Tonne werfen. Dafür muss aber das Aluminium der Pfanne sauber vom Grillrost getrennt werden. Dies wäre dann aber ein „intelligenter Fehlwurf“, da Einweggrills kein Verpackungsmüll sind. Die Verpackung des Einweggrills kann aber ohne Problem in die gelbe Tonne bzw. bei einer Kartonverpackung in den Papiermüll.

Welche Nachteile haben Einweggrills?

Hier die 5 wichtigsten Nachteile von Einweggrills auf einem Blick – deshalb solltest du dir einen richtigen Grill zulegen!

Einweggrill: viel Rauch, Grillanzündergeruch und nur kurze Brenndauer
Einweggrill: viel Rauch, Grillanzündergeruch und nur kurze Brenndauer (Quelle: K J Payne CC BY-SA 2.0)

1. Der chemische Grillanzünder im Grillgut und im Rauch

Der chemische Grillanzünder schlägt sich nicht nur im Geschmack vom Grillgut nieder, sondern er hinterlässt auch eine unangenehmen Geruch im Rauch vom Einweggrill. Dies ist nicht nur für die gemütliche Sitzrunde um den Grill ein Problem. Es belästigt so auch die Menschen in deiner Umgebung.

2. Einweggrills brennen schlecht

Die flache Aluminiumpfanne mit der Holzkohle bekommt nur wenig Luft von unten. Dies ist aber besonders beim anzünden für eine heiße und rauchfreie Verbrennung wichtig – deswegen müssen den Grills mehr Grillanzünder zugesetzt werden.

3. Abstand zwischen Grillkohle und Grillgut kann nicht verändert werden

Für eingefleischte Grillliebhaber*innen ist dies ein wichtiges Argument! Die Temperatur am Grillgut kann nicht verändert werden. Im schlimmsten Fall ist das Fleisch und das Gemüse außen verbrannt und innen noch roh.

4. Einweggrills sind Ressourcenverschwendung

Da sie nur einmal benutzt werden können sind sie ein richtiges Wegwerfprodukt. Dabei könnten sie auch als wiederbenutzbare Grills gebaut werden. Dafür müssten sie nur stabiler sein und vor allem wieder mit neuer Holzkohle bestückt werden können.

5. Kurze Brenndauer

Nach 1 – 2 Stunde sind Einweggrills schon ausgebrannt. Für längere Grillabende oder größere Runden müssen mehrere Einweggrills eingeplant werden. Ansonsten ist es nur ein kurzes Grillvergnügen.

Die wenigen Vorteile von Einweggrills liegen eigentlich nur bei der fehlenden Vorbereitung. Einfach kaufen, anzünden und losgrillen. Geschmacklich schneiden Einweggrills schlecht ab. Auch ökologisch sind sie äußerst fragwürdig, da viel Müll produziert wird. Zudem sind sie auch teuer: zu einem Preis von 10 Einweggrills lassen sich bereits gute Mehrweggrills kaufen.

Kleine Mehrweggrills als Alternative zu Einweggrills

In der Größe eines Einweggrills gibt es viele Mehrweg-Alternativen. Sie bestehen aus robusten Edelstahl und sind dadurch schwerer. Allerdings besitzen sie auch gut durchdachte Belüftungsöffnungen. Dadurch lassen sich Mehrweggrills mit viel weniger Grillanzünder starten als die Einweggrills. Diesen müssen schlechte Belüftung mit mehr potentiell giftigen Grillanzündern ausgleichen.

Welche Arten von kleinen Mehrweggrills gibt es?

Mehrweggrills müssen nicht groß und sperrig sein. Mittlerweile gibt es die verschiedensten Camping-Grills, die sich zum Transport klein zusammenbauen lassen und trotzdem ein angenehmen Grillabend ermöglichen.

Klappgrills

Klappgrills gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Einfach Aufklappen, Befüllen und das Grillen kann losgehen. Alle Teile sind miteinander verbunden – lediglich Grillrost und die beiden Bodenplatten (Hitzeschutz) sind separat.

 Naturhike Klappgrill*

  • Gewicht: 2,7kg
  • Grillfläche: 42.5 x 22cm
  • Preis: ca. 55€

Steckgrill

Im Aufbau etwas komplizierter als Klappgrills. Steckgrills bestehen aus einer handvoll Stahlblechen die ineinander gesteckt werden. Es braucht kein Werkzeug dafür und der Aufbau ist in der Regel selbsterklärend. Einziger Nachteil gegenüber Klappgrills: einzelne Teile können abhanden kommen.

FENNEK Grill Light*

  • Gewicht: 2,3kg
  • Grillfläche: 27 x 18,3cm
  • Preis: ca. 65€

 

Tischgrill

Tischgrills sind etwas schwerer aber dafür auch als stationärer Mini-Grill auf dem Balkon geeignet. Dieses Modell besitzt einen elektrischen Lüfter. Dadurch soll der Grill innerhalb von 3 Minuten grillbereit sein und zudem kaum Rauch produzieren – also sehr nachbarschaftsfreundlich.

 LotusGrill Small*

  • Gewicht: 2,8kg
  • Grillfläche: Ø 26cm
  • Preis: ca. 129€

Fazit: Alternativen für Einweggrills

Mittlerweile gibt es viele Alternativen für Einweggrills auf dem Markt. Klapp- und Steckgrills sind genauso klein und praktisch wie die bekannten Einweggrills. Trotzdem brennen sie besser, das Grillgut schmeckt leckerer und sie produzieren keinen Müll.

Auch kleine Tischgrills sind eine gute Alternativen – besonders wenn die Nachbarschaft nicht gestört werden soll. Insofern eignen sie sich auch für einen Grillabend auf dem Balkon. Die zusätzliche Belüftung sorgt für einen raucharme Verbrennung und sie kommen mit weniger Grillanzünder aus.


Titelfoto: alh1 (CC BY-ND 2.0)

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3 Gedanken zu „Warum sind Einweggrills so schlecht und welche Alternativen gibt es?“

    1. Hi Hendrik, vom Skotti habe ich bislang nur gelesen. Klingt interessant weil er neben Gas auch mit Holzkohle betrieben werden kann. Ich bin nicht so ein Freund von Gaskartuschen.

      1. Der Flunder-Grill ist aktuell noch ein Geheimtipp. Der kann so ziemlich alles – Mit dem Gas-Kit kann man daraus eine „Hybrid-Küche“ machen und die Töpfe sogar mit Spiritus befeuern. Mega spannendes Konzept. Der Steckgrill ist für 4-6 Personen ausgelegt….

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