Stevia hat sich dank seiner starken Süßkraft als gesunde Zuckeralternative etabliert. Im Handel findet man jedoch meist nur das aus den Blättern chemisch gewonnene Steviosid. Eine natürliche Alternative ist das Süßen mit frischen Steviablättern. Stevia lässt sich problemlos im Topf kultivieren – hier erfährst du, wie du die Pflanze vermehrst und dir so jederzeit ausreichend Blätter für kalorienfreie Süße ohne Kariesgefahr sicherst.
Stevia im Haus oder Garten anbauen
Stevia stammt ursprünglich aus Südamerika (Paraguay und Brasilien), wo sie schon seit Jahrhunderten als Zuckeralternative genutzt wird. Die Pflanze liebt warme, sonnige Standorte und lässt sich leicht über Stecklinge vermehren. Dafür brauchst du nur eine einzige Pflanze, die du immer wieder über abgeschnittene Triebspitzen nachziehen kannst.

Ist Stevia mehrjährig?
Ja – Stevia kann mehrere Jahre im Topf gehalten werden. Allerdings ist sie sehr kälteempfindlich. Als Tropen- und Subtropengewächs übersteht sie selbst milde deutsche Winter nicht. Besonders in der kalten Jahreszeit benötigt die Pflanze daher einen hellen, warmen Standort. Andernfalls verlangsamt sich ihr Wachstum deutlich, sie wirft Blätter ab und wird anfälliger für Schädlinge wie Blattläuse.
Stevia vermehren – Schritt für Schritt
1. Stevia-Pflanze besorgen
Steviapflanzen findest du gelegentlich in der Gartenabteilung von Baumärkten. Oft lohnt sich auch eine Bestellung im Internet – die Pflanzen werden zuverlässig als Päckchen geliefert. Mit etwas nährstoffreicher Erde aufgepäppelt, ist die Pflanze schnell bereit für die Vermehrung.
Auch Stevia-Saatgut ist erhältlich. Persönlich habe ich damit keine Erfahrung, da sich die Vermehrung über Stecklinge immer als zuverlässig erwiesen hat.
2. Stecklinge schneiden
Für jeden Steckling schneidest du mit einem scharfen Messer eine Triebspitze mit mindestens drei Blattpaaren ab. Der Schnitt erfolgt direkt oberhalb eines Blattpaares, sodass ein kleiner Stängel am Steckling bleibt.

Das Beste daran: Aus dem verbliebenen Blattpaar an der Mutterpflanze entwickeln sich zwei neue Triebe – ideale Voraussetzungen für weitere Stecklinge oder eine frische Ernte.
3. Stecklinge vorbereiten
Bevor der Steckling ins Wasser kommt, solltest du die Schnittstelle schräg anspitzen. Verwende dazu ein scharfes Messer, niemals eine Schere, da diese die Leitgefäße quetscht und die Wasseraufnahme erschwert.

4. Stecklinge bewurzeln
Stelle die Stecklinge in ein Glas mit Wasser und decke sie mit einem größeren Glas ab. So entsteht ein kleines Mini-Gewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit, das den Wasserverlust verringert.

Unter diesen Bedingungen bilden sich die Wurzeln deutlich schneller – meist innerhalb von drei bis vier Wochen.
5. Stecklinge einpflanzen
Stevia bevorzugt nährstoffreiche, lockere und sandige Böden. Verzichte auf torfhaltige Blumenerde, da für deren Gewinnung wertvolle Moore zerstört werden. Ideal ist eine Mischung aus Komposterde und etwas lockerer Gartenerde, zum Beispiel von Maulwurfshügeln. Falls du noch keinen Komposter hast, lohnt sich ein Blick in meine Anleitung zur Auswahl des richtigen Komposters.
Fazit – lohnt sich der Stevia-Anbau zu Hause?
Auf jeden Fall! Ich ziehe seit mehreren Jahren verschiedene Steviapflanzen und habe so immer frische Blätter zum Süßen meines Kaffees oder Tees. Einfach ein paar Blätter abzupfen, in das heiße Getränk geben und genießen. Auch meinen zuckerfreien Johannisbeerlikör bereite ich mit Stevia zu. Wenn ich größere Mengen ernte, übergieße ich die Blätter mit kochendem Wasser, lasse den Sud langsam abkühlen und bewahre ihn im Kühlschrank auf. So habe ich jederzeit eine natürliche Süße für meine Getränke parat.






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